IT-Gipfel: Bund stellt 1,2 Milliarden Euro für die Branche bereit

18.12.2006
Die Bundesregierung will in den nächsten drei Jahren 1,2 Milliarden Euro für die ITK-Branche bereitstellen.

Die Informations- und Kommunikationstechnologiebranche wird von der Bundesregierung in den nächsten drei Jahren mit 1,2 Milliarden Euro gefördert. Das ist ein Beschluss, der heute beim sogenannten IT-Gipfel in Potsdam verkündet werden soll, wie der "Tagesspiegel" unter Berufung auf Regierungskreise schreibt. Die Mittel sind Teil der rund 15 Milliarden Euro, die im Rahmen der Hightech-Strategie der Bundesregierung bis 2009 bereitgestellt werden sollen. Der Gipfel, an dem neben Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und zahlreichen Politikern rund 250 Manager und Wissenschaftler teilnehmen, soll mit einer "Potsdamer Initiative" abschließen, für die acht Arbeitsgruppen am Vormittag eine Reihe von konkreten Beschlüssen erarbeiten.

Die Branche erwartet, dass der Gipfel die IKT-Industrie stärker ins Zentrum der Politik rückt. Der Hauptgeschäftsführer des Branchenverbands Bitkom, Bernhard Rohleder, sieht eine "wesentliche Funktion" des Gipfels ist seiner Signalwirkung in die Gesellschaft hinein. "Es muss klar werden, dass Informationstechnik und Telekommunikation wichtige wirtschaftliche und gesellschaftspolitische Kernthemen sind oder werden müssen". SAP-Chef Henning Kagermann sagte dem "Tagesspiegel": "ich habe die Hoffnung, dass wir durch den IT-Gipfel zu einer Hightechstrategie für Deutschland kommen, die sich auf einige wenige Themen konzentriert und dann auch umgesetzt wird." In internationalen Rankings schneide Deutschland schlecht ab wenn es darum gehe, die Informations- und Kommunikationstechnologie in die Zukunftsvision der Regierung einzubinden. "Die Regierung könnte hier ein Zeichen setzen, um das Image Deutschlands auch im Ausland zu stärken." So sieht es auch Karl-Heinz Streibich, Chef der Software AG und Leiter einer der acht Arbeitsgruppen. "Das, was in der High-Tech-Strategie zu kurz gekommen ist, wird jetzt nachgeholt", sagte Streibich. "Das bedeutet Forschungsmittel sowie eine Priorisierung, welche Themen die Politik und die Branche in den nächsten Monaten angehen werden." Ein Gipfel reiche sicher nicht aus. Wichtig sei auch die aktive Vermarktung des IT-Standorts Deutschland in der Welt. (mf)

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