Computer-Kriminalität

Falscher Microsoft-Techniker will abzocken

Armin Weiler kümmert sich um die rechercheintensiven Geschichten rund um den ITK-Channel und um die Themen der Distribution. Zudem ist er für den Bereich PCs und Peripherie zuständig. Zu seinen Spezialgebieten zählen daher Notebooks, PCs, Smartphones, Drucker, Displays und Eingabegeräte. Bei der inoffiziellen deutschen IT-Skimeisterschaft "CP Race" ist er für die Rennleitung verantwortlich.
Mit einer neuen Masche versuchen Betrüger derzeit Computer-Nutzer übers Ohr zu hauen. Die bereits in den USA verbreitete Methode scheint sich nun auch in Deutschland auszubreiten.

Die Gauner rufen bei den Betroffenen an und geben sich als Computer-Techniker aus, die angeblich festgestellt haben, dass die Rechner der Opfer mit Schad-Software befallen sind. Dadurch verlaufen Sie angebliche Rettungsprogramme, die nicht nur teuer, sonder oft auch mit Trojanern oder Viren versehen sind.

So warnt das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) vor falscher Antiviren-Software: "Die angebotenen Programme haben jedoch häufig überhaupt keine Funktion. Sie dienen lediglich dazu, den Nutzer zum Kauf zu bewegen und an die Kreditkartendaten zu gelangen. Zum Teil werden PCs beim Download des 'Schutzprogramms' mit Schädlingen infiziert, um sie beispielsweise an ein Bot-Netz anzuschließen", heißt es in einer Mitteilung des BSI.

Mehrfache Betrügerei

Dass die Betrüger sich nicht mehr alleine über das Internet an ihre Opfer wenden, zeigt ein aktueller Fall, über den die Süddeutsche Zeitung berichtet. Ein angeblicher "Ray Martin" aus dem Microsoft-Headquarter rief bei den Betroffenen an. Die Polizei habe sich bei Microsoft gemeldet, dass der Opfer-Computer Schad-Software im Internet verbreite und zu 80 Prozent befallen sei. Bei 100 Prozent drohe der komplette Zusammenbruch des Computers. Als Legitimation nennt der Betrüger einen Code, der nach Eingabe eines bestimmten Befehls in die Kommandozeile angezeigt wird. Dieser Code wird aber auf jedem Windows-Rechner angezeigt und ist keineswegs individuell. Wer dem Betrüger auf den Leim geht, kauft für über 130 Euro per Kreditkarte ein angebliches Schutzprogramm, das darüber hinaus weitere Zugriffsmöglichkeiten auf den infizierten Rechner bietet. Die gutgläubigen Betroffenen werden so mehrfach geschädigt. (awe)

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