Englische Cyber-Gauner

Abzocke durch gefälschte Online-Shops

Armin Weiler kümmert sich um die rechercheintensiven Geschichten rund um den ITK-Channel und um die Themen der Distribution. Zudem ist er für den Bereich PCs und Peripherie zuständig. Zu seinen Spezialgebieten zählen daher Notebooks, PCs, Smartphones, Drucker, Displays und Eingabegeräte. Bei der inoffiziellen deutschen IT-Skimeisterschaft "CP Race" ist er für die Rennleitung verantwortlich.
Hulkstore, Hexastore oder ZenonTechs, so heißen die Shopping-Portale aus dem vereinigten Königreich, die mit Schnäppchenpreisen für Elektronikartikel auch hierzulande auf Kundenfang gehen. Wer aber auf die bestellte und bereits bezahlte Ware wartet, schaut in die Röhre.
Ein iPad 4 für 321 Euro: Das vermeintliche Schnäppchen stellt sich schnell als üble Abzocke heraus.
Ein iPad 4 für 321 Euro: Das vermeintliche Schnäppchen stellt sich schnell als üble Abzocke heraus.

Hulkstore, Hexastore oder ZenonTechs, so heißen die Shopping-Portale aus dem vereinigten Königreich, die mit Schnäppchenpreisen für Elektronikartikel auch hierzulande auf Kundenfang gehen. Wer aber auf die bestellte und bereits bezahlte Ware wartet, schaut in die Röhre.

In Internet-Foren häufen sich bereits die Kommentare enttäuschter Käufer: "Finger weg, Betrugsunternehmen, das Geld siehst du nie wieder. Ich habe leider die Warnungen zu spät gelesen!", schreibt beispielsweise "norbi43" auf www.gutefrage.net. Ein weiterer Betroffener berichtet von Ermittlungsergebnissen der Polizei. Man habe ihm mitgeteilt, dass er einem Betrüger aufgesessen sei und er sein Geld abschreiben könne. Eine Möglichkeit, dies zurückzuerhalten sei praktisch und theoretisch aussichtslos.

Inzwischen warnt auch die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen vor den "britischen Techno-Drillingen". So wurden die Angebote der Betrüger-Portale immer bei Google als Preisführer angegeben. Bei anderen Preissuchmaschinen war das nicht der Fall. So wird beispielsweise ein Apple iPad 4 mit 16 GByte für 321 Euro angeboten. Der günstigste Preis auf der Preissuchmaschine Idealo.de liegt über hundert Euro höher.

Nur Vorkasse möglich

Schaut man sich die drei Portale genauer an, dann fallen einige Ungereimtheiten auf: so ist auf allen drei Portalen von "ABGs" die Rede und nicht von AGBs (Allgemeine Geschäftsbedingungen). Dass hinter den drei Shops wohl dieselben Gauner stecken, zeigen auch die identischen Texte in der Sektion "Wir über uns": An die Kunden gerichtet heißt es dort: "mehr als ein ganzes Jahrhundert Firmengeschichte liegt hinter uns. Trotzdem stehen wir erst ganz am Anfang und betrachten uns als junges Unternehmen in einem Markt, der von digitaler Technologie geprägt wird".

Zwar werben die Betrüger mit den als sicherer geltenden Bezahlmöglichkeiten per Paypal oder Kreditkarte. Betroffene berichten aber, dass am Ende des Bestellvorgangs dann nur noch Vorkasse mit Überweisung auf ein englisches Konto möglich war.

Die Betrügerseiten sind weiterhin online. "GotthardB", einer der Betroffenen, schreibt auf dem Portal www.webutation.net , dass seinen Informationen nach Ermittlungen zu den Betrügern in Großbritannien in diesem Fall nicht getätigt werden, da die Schadenssumme zu gering sei. (awe)

Zur Startseite