SaaS & Inhouse-Lösungen

SAP reagiert auf Cloud-Computing

Armin Weiler kümmert sich um die rechercheintensiven Geschichten rund um den ITK-Channel und um die Themen der Distribution. Zudem ist er für den Bereich PCs und Peripherie zuständig. Zu seinen Spezialgebieten zählen daher Notebooks, PCs, Smartphones, Drucker, Displays und Eingabegeräte. Bei der inoffiziellen deutschen IT-Skimeisterschaft "CP Race" ist er für die Rennleitung verantwortlich.
SAP hat eine neue SaaS-Strategie vorgestellt. Eine ganze Reihe webbasierter Applikationen sollen sich nahtlos mit den Lizenzsoftware-Produkten ergänzen lassen.

SAP hat seine neue Software-as-a-Service-Strategie vorgestellt. Eine ganze Reihe webbasierter Applikationen soll SAPs etablierte Lizenzsoftware-Produkte ergänzen und sich nahtlos mit diesen synchronisieren lassen. Großunternehmen werden als primäre Zielgruppe angesehen. "SAP wird aber nicht direkt mit klassischen SaaS-Anbietern wie Salesforce.com, Concur oder Ariba konkurrieren, weil keinerlei webbasierte Software betrieben werden soll, die unabhängig von SAPs Inhouse-Lösungen genutzt werden kann", sagt John Wookey, Head on-Demand-Software-Applications von SAP.

Die vom Walldorfer Konzern bald auf Anfrage angebotenen Webanwendungen sollen Produkte zur Verwaltung von zentralen Geschäftsprozessen wie SAP ERP oder Business Suite sinnvoll ergänzen und im Parallelbetrieb mit diesen nutzbar sein. So werden ausschließlich bestehende SAP-Kunden die bereitgestellte Software per Abonnement in Anspruch nehmen können.

"Frei skalierbare SaaS-Angebote, die gemeinsam mit klassischer Lizenzsoftware genützt werden können, scheinen durchaus zukunftsträchtig, wenngleich die optimale Lösung natürlich auf Größe, Struktur und Bedarf des jeweils nachfragenden Unternehmens abgestimmt werden muss", meint Florian Koch, Bereichsleiter Digitale Medien und E-Dienste vom Hightech-Verband BITKOM, gegenüber pressetext. Dabei sei die Datensicherheit im Falle von seriösen Anbietern mehr als gegeben, zumal sich klein- und mittelbetriebliche Unternehmen die in den Rechenzentren der Betreiber greifenden Sicherheitsmechanismen gar nicht leisten könnten.

Eine dem On-Demand-Services von SAP zugrunde liegende Multi-Tenant-Software-Architektur wurde auf der Grundlage eines Systems von Frictionless Commerce entwickelt, einem hochspezialisierten Software-Haus, dessen Know-how sich SAP schon 2006 per Übernahme aneignete. Diese Technik sieht vor, dass auf dem Software-as-a-Service System nur eine Software-Instanz betrieben wird und diese allen Kunden zur Verfügung steht. Das resultiert - anders als bei ressourcenaufwändigen Multi-Instanz-Systemen wie bei ASP-Modellen üblich - in deutlich geringeren Kosten für die Betreiberfirmen. So entstehende Kostenvorteile können im Idealfall in Form erschwinglicher Abonnementpreise an die Endkunden weitergegeben werden.

"Wir sind uns des enormen Potenzials der Bereitstellung von Software auf Anfrage über das Web bewusst und haben eine Strategie entwickelt, um dieses bestmöglich zu nützen", gibt sich Wookey, der zuvor für Oracle tätig war, optimistisch. Services wie SAP CRM (Customer Relationship Management) sowie Tools für Expense-Management und Lieferantenauswahl (E-Sourcing) kämen schon für die erste SaaS-Tranche von SAP in Frage. Das Walldorfer Unternehmen sieht sich zwar nicht als Konkurrent von Anbietern eigenständiger Webservices, zeigt mit der Entwicklung eigener On-Demand-Services jedoch eine deutliche Reaktion auf den verstärkten Trend hin zu Cloud-basierten IT-Lösungen. (pte/aro)

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