Limit für Unlimited Tarife

1&1 kündigt Power-Nutzern

Laura ist begeisterte Gamerin sowie Film- und Serien-Fan. Nach ihrem Studium der Kommunikationswissenschaft verschlug es sie direkt in die ersten Redaktionen, um ihre Leidenschaft auszuleben. Seitdem schreibt sie über alles rund um PCs und Technik-Themen und ist seit Mai 2024 bei PC Welt als Redakteurin tätig.
Nutzer eines Unlimited Tarifs bei 1&1 erhalten offenbar nicht unlimitiert Datenvolumen. Stattdessen beruft sich 1&1 bei Kündigung auf die "übliche Nutzung". Wie hoch die genau ausfallen darf, ist aber unklar.
 1&1-Kunden berichten, dass 1&1 ihren Vertrag einfach gekündigt hat.
1&1-Kunden berichten, dass 1&1 ihren Vertrag einfach gekündigt hat.
Foto: pixelnest - shutterstock.com

Seit 2024 bietet 1&1 im Rahmen der “Unlimited Tarife” unbegrenztes Datenvolumen für Nutzer. Und das schon zu Preisen ab 9,99 Euro. Das Angebot klingt fast zu gut, um wahr zu sein. Leider mussten einige Nutzer feststellen, dass der Tarif durchaus seine Grenzen hat.

So berichten mehrere 1&1-Kunden auf Reddit, dass 1&1 ihren Vertrag einfach gekündigt hat. Als Kündigungsgrund brachte 1&1 den zu hohen Datenverbrauch vor. Denn die Betroffenen schafften es, in einem Monat 500 GB oder mehr zu verbrauchen, beziehungsweise mehr als 1 TB innerhalb von drei Monaten.

Das erscheint auf den ersten Blick gewaltig viel. Doch laut einem Nutzer verwendete er das Datenvolumen zum Gaming, das durchaus viel verbrauchen kann. Laut ihm haben 1&1 genau für Online-Gamer wie ihn geworben, auf das Unlimited Angebot zu wechseln.

Das steckt hinter den Kündigungen bei 1&1

Bei den Unlimited Tarifen von 1&1 erhalten Kunden prinzipiell erstmal 50 GB Datenvolumen pro Monat. Bei Bedarf kann aber im 1&1-Control-Center kostenlos ein weiteres 1-GB-Paket angefordert werden, und das unbegrenzt oft. Zumindest in der Theorie.

Im Falle des Nutzers, der 500 GB verbraucht hat, muss dieser im Umkehrschluss 450-mal neues Datenvolumen angefordert haben, was laut 1&1 die “übliche Nutzung” weit übersteigt. Das Problem: Im Vertrag wird sich zwar auf diesen üblichen Verbrauch bezogen, allerdings ohne zu definieren, wie viel denn aus Sicht des Anbieters “üblich” sei.

Umständlich und ungenau

Hinzu kommt, dass die sehr klein bemessenen Datenpakete vermutlich absichtlich so gewählt sind, damit Nutzer schwieriger an mehr Datenvolumen gelangen. Schließlich könnte 1&1 auch 5- oder 10-GB-Pakete anbieten, oder den Kunden selbst entscheiden lassen, wie viel er zusätzlich benötigt.

Dass Verträge gekündigt werden, weil aus Sicht von 1&1 ein Missbrauch des Angebots stattgefunden hat, ist an sich nachvollziehbar. Doch kundenfreundlicher wäre es, im Vertrag eine Obergrenze zu definieren. Dann dürfte 1&1 die Tarife aber vermutlich nicht mehr als “Unlimited” bezeichnen.

Zudem ist fragwürdig, warum die Tarife zum Teil als gute Lösung für Gaming oder Streaming beworben werden, die bekanntlich einen hohen Datenverbrauch mit sich bringen. Zwar werden die meisten sicherlich nicht stundenlang mit ihren mobilen Daten Fortnite spielen oder Netflix streamen, doch offenbar gibt es Fälle, in denen das eben doch vorkommt. (PC-Welt/kk)

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