Potenzial von SAP unterschätzt

10 IT-Trends für 2012

Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.
Best-of-Breed sei ziemlich out, meint Nucleus Research. Dafür haben die Analysten SAP wieder in ihrer Prognose auf der Rechnung – anders als noch im Vorjahr.
Leo Apotheker ist seit einiger Zeit nicht mehr SAP-Chef. Deshalb darf man die Walldorfer jetzt wieder als innovativen Faktor ernst nehmen, unken die Analysten von Nucleus.
Leo Apotheker ist seit einiger Zeit nicht mehr SAP-Chef. Deshalb darf man die Walldorfer jetzt wieder als innovativen Faktor ernst nehmen, unken die Analysten von Nucleus.
Foto: SAP AG

Best-of-Breed sei ziemlich out, meint Nucleus Research. Dafür haben die Analysten SAP wieder in ihrer Prognose auf der Rechnung – anders als noch im Vorjahr.

Knappe Budgets, die europäische Schuldenkrise und eine schier endlose Haushaltsdebatte in den USA machen Prognosen über IT-Entwicklungen schwierig, aber wichtiger denn je. Das meinen die Analysten von Nucleus Research, die jetzt die ihrer Ansicht nach bestimmenden IT-Trends für 2012 zusammengestellt haben. Cloud on Development, Big Data und Smarter Software zählen dazu.

1. Das produktive Unternehmen: Unter „productive enterprise“ versteht Nucleus die nächste Stufe des „social enterprise“. Als Nachhut von Facebook haben Social Media-Anbieter inzwischen vielerlei Angebote auf den Markt gebracht, die eine gesteigerte Produktivität durch Web 2.0 ermöglichen. Chatter von Salesforce.com etwa verspreche ein durchschnittliches Produktivitätswachstum dank seiner Integrationsmöglichkeiten, so Nucleus. Insofern sei das „social enterprise“ mittlerweile auf einen guten Weg gebracht. Allerdings scheitere die Realisierung der erhofften Effekte daran, dass die Nutzer entweder überhaupt nicht mit den Web 2.0-Applikation arbeiteten oder aber sie für andere Zwecke abseits des Business verwendeten.

Insofern seien die Sorgen vieler Firmen berechtigt. Deshalb werden laut Nucleus 2012 jene Unternehmen besonders erfolgreich sein, denen es tatsächlich gelingt, Social Media auf welche Weise auch immer als Treiber für Collaboration, Work Sharing und produktivere Arbeit einzusetzen. Jene Firmen also, die den Schritt zum produktiveren Unternehmen zu gehen verstehen.

2. Die Cloud verändert das Entwicklerwesen: Anwendungsentwicklung wird dank Cloud Computing schneller und häufiger, so Nucleus. Mit Force.com beispielsweise verliefen Entwicklungen fünfmal so schnell wie nach traditionellem Muster. Anwender können diesen Trend komfortabel nutzen, indem sie via Cloud Computing bei veränderter Geschäftslage die zur neuen Situation besser passenden Lösungen maßschneidern lassen. Dank Crowdsourcing und Social Media spielt es kaum noch eine Rolle, wo die Anwendungsentwickler arbeiten. Nach Einschätzung der Analysten ist das eine echte Herausforderung für klassische Systemintegratoren, die sich nicht länger hinter undurchschaubar abgerechneten Arbeitsstunden und zweifelhaften Großprojekten verstecken könnten.

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