Den derzeit billigsten Laptop im Angebot zu haben, erklärt die taiwanische Firma Carapelli LTD. Für 130 Dollar verkauft der OEM-Assemblierer und -Distributor diesen reichlich karg ausgerüsteten Mini-PC über die chinesische Online-Plattform Alibaba.com. Der interessierte Kunde muss sich allerdings darauf einrichten, Tranchen von 100 Stück abzunehmen.
Der unter dem Namen "Impulse NPX-9000" angebotene Laptop mit 7-Zoll Bildschirm wird von einem 400 MHz Prozessor mit 128 MB Hauptspeicher angetrieben; ein 1 GB Flashspeicher sorgt für die notwendigste Speicherung; diverse Schnittstellen - SD Card Slot, VGA Port, USB und Mini USB -stehen bereit, und wer sich mit einem Netz verbinden möchte, kann dies über einen Adapter (USB LAN oder 802.11g ) tun. Zur Ausstattung gehören Office-Software, Browser und anderes mehr.
Das Angebot kommt nicht von ungefähr: In Herstellerkreisen wird seit längerem über Billig-Laptops nachgedacht. Den Anstoß dazu gab der sogenannte "100 Dollar-Laptop One Laptop Per Child's (OLPC). Dieser wird aktuell für 188 Dollar angeboten.
Dessen langwierige Fertigung eröffnete das die Möglichkeit, auch im kommerziellen Umfeld Billig-Laptops anzubieten. Der taiwanische Anbieter Asustek machte es vergangenen Jahr vor: Er bot den "Eee PC" an und verkaufte davon 350.000 Stück in den ersten drei Monaten.
In einem kürzlich geführten Interview mit dem IDG News Service hatte die frühere OLPC-Cheftechnikerin Mary Lou Jepsen gesagt, sie werde in zwei Jahren einen Laptop für 75 Dollar anbieten können. Jepsen hat dafür eine eigene Firma namens Pixel Qi gegründet. Auf dessen Webseite erläutert sie die technische Realisation solcher Laptops. Im Mittelpunkt stehen dabei Grafik-ASICs für die Bildschirme solcher Rechner.
Ob solche Angebote Konsequenzen für den PC-Handel haben, ist im Moment unklar. Allerdings: Nahezu alle großen Anbieter versuchen mit eigenen Angeboten im Billig-Bereich Fuß zu fassen. (wl)