Nach der Konsolidierung

2+4 bei Aastra

Beate Wöhe leitete als Director Experts Network das IDG Experten-Netzwerk für alle Online-Portale der IDG Tech Media GmbH. Sie hatte diese Position nach über zehnjähriger Tätigkeit als Redakteurin und leitende Redakteurin des IDG-Titels ChannelPartner im Juli 2014 übernommen. 
Anfang dieses Jahres wurde Aastra ein Teil der weltweit agierenden Mitel-Gruppe. Seitdem werden die Weichen für ein weiteres Wachstum gestellt. Dazu gehört auch das Erschließen neuer Vertriebspartner.
Michael Page, Vertriegbsleiter Deutschland bei Aastra: "Wir wollen uns weitere Wachstumsmöglichkeiten in den einzelnen Channels ansehen."
Michael Page, Vertriegbsleiter Deutschland bei Aastra: "Wir wollen uns weitere Wachstumsmöglichkeiten in den einzelnen Channels ansehen."
Foto: Aastra Technologies Ltd.

Seit dem 31. Januar 2014 ist die Aastra Technologies Ltd. ein Unternehmen der kanadischen Mitel Company. In Europa heißt das Untenehmen nach wie vor Aastra, was sich aber noch in diesem Jahr ändern soll. Dass der Verlust des Namens Aastra für die Channel-Partner negative Auswirkungen haben könnte, sieht Michael Page, Vertriebsleiter Deutschland bei Aastra, nicht. "Wenn wir uns im B2C-Markt bewegen würden, wäre es eine andere Situation. Aastra ist bereits durch einige Akquisitionen mit verschiedensten Brands gegangen, aber meiner Meinung nach wird eine Umbenennung häufig überschätzt." Genaueres dazu sollen die Partner, wenn möglich, auf der im September geplanten Roadshow erfahren.

Vor allem geografisch kann die Akquisition eine Win-Win-Situation für die ehemals getrennt agierenden Unternehmen werden. Während Mitec über 80 Prozent des Umsatzes in den USA und UK macht, erzielt Aastra seine Einnahmen zu 80 Prozent in Europa - davon 50 Prozent in Deutschland und Frankreich. In Deutschland spricht Aastra für 2013 von einem Marktanteil von 10,51 Prozent und platziert sich damit auf Rang Drei. In diese Marktanteile ist allerdings auch bereits das deutsche Mitel-Geschäft mit 0,46 Prozent mit eingerechnet.

2 alte + 4 neue Vertriebswege

Doch nicht nur ein neuer Name sondern auch neue Wachstumschancen haben sich für Aastra aufgetan. So weist Mitel weltweit bereits ein Cloud-Business von 100 Millionen Dollaraus, was zehn Prozent des Gesamtumsatzes bedeutet. Aastra hingegen ist in diesem Marktsegment bisher nur wenig vertreten und kann von den Erfahrungen profitieren.

Und unter Zuhilfenahme neuer Absatzkanäle will Aastra nicht nur das Wachstum fortführen sondern auch neue Marktanteile gewinnen. Zu den bisherigen zwei Kanälen Partner und Distribution sollen mit IT-Systemhäusern, Microsoft-Lync-Partnern, Cloud-Anbietern und Carriern vier neue Endkundenkontaktpunkte hinzukommen. Auch wenn die bisherigen Kommunikationsplattformen nach wie vor die wichtigsten Angebote bleiben sollen, "wollen wir uns weitere Wachstumsmöglichkeiten in den einzelnen Channels ansehen", ergänzt Page.

Einer der Schritte ist ein sichtbarer Auftritt für Microsoft Lync-Partner. Aastra bietet Lösungen in den Bereichen Lync-Terminals, SIP DECT, Applikationen wie Contact Center oder Vermittlungsarbeitsplatz sowie weitere professional Services über das eigene Lync-Team an.

Mit Systemhäusern arbeitet Aastra zwar bereits zusammen; es sollen jedoch weitere große Systemhäuser mehr in den Fokus rücken, die für ihre Kunden der Ansprechpartner für beide Bereiche: IT und TK sind. Das Thema soll hier nicht primär der Vertrieb von Kommunikationsservern sein. Vielmehr will der Hersteller diesen Kanal mit SIP-Terminals, SIP-DECT oder Alarm Servern ansprechen.

Die durch Mitel neu dazugewonnene Stärke im Cloud-Markt will Aastra in zwei Wege aufteilen. Zum einen sollen bestehende Endgeräte und Applikationen für die Cloud angeboten werden. Zusätzlich stehen eigene Cloud-Lösungen zur Verfügung.

Der letzte neue Channel, den Aastra verstärkt adressieren möchte, sind die Carrier, die laut Aastra mit sinkenden Differenzierungsmöglichkeiten im Leitungsgeschäft zu kämpfen haben und nach neuen Umstzquellen suchen. Um sich in diesem Channel zu platzieren, soll der Schwerpunkt nicht im Vertrieb von Servern liegen. Der Anbieter will hier mit Peripheriegeräten und Applikationen wie SIP-DECT, SIP-Terminals oder Alarm Server punkten.

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