Die guten Vorsätze fürs neue Jahr

2009 wird alles anders! Oder?

03.01.2009
In den Tagen des Jahreswechsels schaut man auf das vergangene Jahr zurück und nimmt sich für die Zukunft allerlei vor. Von Anke Hofmann.

"Ich treibe öfter Sport." - "Ich nehme mir mehr Zeit für die Familie." - "Ich höre auf zu rauchen." Solche Vorsätze fassen Menschen oft in der Zeit zwischen den Jahren. Doch kaum ist der Neujahrskater verflogen, sind meist auch die guten Vorsätze fürs neue Jahr vergessen.

Die Tage zwischen den Jahren ist für viele Berufstätige neben dem Urlaub die einzige Zeit, in der sie sich entspannt zurücklehnen können. Denn nun geht alles etwas langsamer. Kaum ist der Weihnachtsbraten verdaut, lassen denn auch viele Menschen das zurückliegende Jahr Revue passieren: Was habe ich erreicht, was nicht? Was hat mir Freude bereitet, was Stress? Und ganz plötzlich steigen in ihnen - wenn kein Handy mehr klingelt und selbst das Shoppen als Ablenkung entfällt - seltsame Fragen empor. Das beobachtet Grigor Nussbaumer, Geschäftsführer des Mental Power Institut, Thalwil (CH), immer wieder. Zum Beispiel Fragen wie: "Wofür schufte ich eigentlich tagaus, tagein?" - "Bin ich mit meiner Beziehung zufrieden?" - "Wer sind meine Freunde?" - "Führe ich ein erfülltes Leben?" Gefährliche Fragen! Denn unser inneres Gleichgewicht gerät schnell ins Wanken, wenn wir auf sie keine befriedigenden Antworten finden.

Auszeit von der Hektik des Alltags nehmen

"Viele Frauen und Männer versuchen deshalb, diese Fragen erst gar nicht in sich emporkommen zu lassen", weiß Sabine Grüner. Die Geschäftsführerin des Münchner Beratungsunternehmens EQ Dynamcis International beobachtet bei Bekannten und Geschäftspartnern immer wieder, dass diese ihre freie Zeit wie Arbeitszeit verplanen. Ein Termin jagt den anderen: Nach dem Kaffeetrinken bei den Eltern geht’s noch schnell mit Freunden ins Theater. Außerdem muss auf dem Speicher Ordnung geschaffen und das neue Computerprogramm installiert werden. So bleibt auch in der Freizeit keine "freie Zeit".

"Dabei werden Auszeiten vom Alltagstress immer wichtiger", betont Grüner. Denn ständig wird von uns mehr Eigeninitiative gefordert. Wir sollen uns lebenslang weiterbilden. Wir sollen stärker auf unsere Gesundheit achten. Und um unsere Alterssicherung? Auch um sie sollen wir uns kümmern. Ständig werden wir mit neuen An- und Herausforderungen konfrontiert. "Herausforderungen", so Grüner, "von denen wir oft noch nicht wissen, wie wir sie bewältigen sollen. Schließlich sind sie neu. Also brauchen wir Zeit, um neue Lösungswege zu entwerfen."

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