Schutz vor Datenverlust

50+ geniale Sicherheits-Tools für Windows

Panagiotis "Takis" Kolokythas arbeitet seit Juni 2000 für pcwelt.de. Seine Leidenschaft gilt IT-News, die er möglichst schnell und gründlich recherchiert an die Leser weitergeben möchte. Er hat den Überblick über die Entwicklungen in den wichtigsten Tech-Bereichen, entsprechend vielfältig ist das Themenspektrum seiner Artikel: Windows, Soft- und Freeware, Hardware, Smartphones, soziale Netzwerke, Web-Technologien, Smart Home, Gadgets, Drohnen… Er steht regelmäßig für PCWELT.tv vor der Kamera und hat ein eigenes wöchentliches IT-News-Videoformat: Tech-Up Weekly.
Arne Arnold arbeitet seit über 15 Jahren bei der PC-WELT als Redakteur in den Bereichen Software und Internet. Sein Schwerpunkt liegt auf dem Thema Sicherheit für Endanwender bei PC und Mobil-Geräten.

Netzwerkschutz

39. Nmap: Bewährter Portscanner für Ihr Heimnetzwerk

Nmap ist der bekannteste Portscanner für die Kommandozeile und das Tool der Wahl, um einen Rechner auf offene Ports zu prüfen. Damit Nmap unter Windows das Netzwerk scannen kann, müssen Sie zuvor den Winpcap-Treiber installieren. Wichtig: Scannen Sie nur Ihr eigenes Netzwerk und nicht die Rechner von anderen Personen oder Firmen. Anderenfalls können Sie sich strafbar machen.

40. Win SCP: Sicher verschlüsselte Verbindung zwischen PCs

Der kostenlose Secure-Shell-Client Win SCP bietet den Zugriff auf entfernte Rechner mit dem verschlüsselten SSH-Protokoll. So verbinden Sie sich innerhalb Ihres Heimnetzes, aber auch über das Internet, sicher mit einem anderen Rechner. Mithilfe der Zwei-Fenster-Ansicht zeigt das Programm das Dateisystem des lokalen Rechners und das des entfernten Rechners übersichtlich an. Die Dateiübertragung gestaltet sich per Drag and Drop problemlos. Mit Win SCP lassen sich Verzeichnisse auch automatisch synchronisieren.

41. Inssider: Bewährter Netzwerkscanner für Ihr WLAN

Das kostenlose Netzwerktool Inssider findet und scannt alle WLANs in der Umgebung. Die Freeware liefert unter anderem Informationen über die Signalstärke, den Standort des Routers und die Sicherheitseinstellungen. So kann Inssider gut zur Fehlersuche in WLAN-Verbindungen dienen.

Virenschutz

42. Avira Free Antivirus

Avira Free Antivirus ist eine der beliebtesten Sicherheitslösungen und bei Millionen Anwendern im täglichen Betrieb. Avira Free Antivirus verfügt über die generische Reparatur. Mit ihr kann Avira Free Antivirus nicht nur die letzten Reste von entdeckter Malware beseitigen, sondern auch das beschädigte System reparieren beziehungsweise in seinen früheren Zustand zurückversetzen. In der PC-WELT-Download-Datenbank gehört das Gratis-Tool mit über 14 Millionen Downloads zu den erfolgreichsten Tools zur Bekämpfung von Viren.

43. Rogue Killer: Spezialtool zum Finden von Rootkits

Die Freeware Rogue Killer durchforstet Ihren PC nach versteckten Schadcodes, sogenannten Rootkits. Findet das Tool eine verdächtige Datei, sollten Sie prüfen, etwa per Google, ob es sich wirklich um Schadcode handelt oder um einen Fehlalarm.
Die Freeware Rogue Killer durchforstet Ihren PC nach versteckten Schadcodes, sogenannten Rootkits. Findet das Tool eine verdächtige Datei, sollten Sie prüfen, etwa per Google, ob es sich wirklich um Schadcode handelt oder um einen Fehlalarm.

Das Antivirentool Rogue Killer ist auf Rootkits und besonders verbreitete Schädlinge spezialisiert. Rootkits sind in der Lage, ihren Schadcode besonders gut zu verstecken - so dass dieser unter Umständen vom installierten Antivirenprogramm nicht mehr gefunden wird. Der Vorteil von Rogue Killer ist, dass es ohne Installation läuft. Daher können Sie das Tool zusätzlich zu Ihrem dauerhaft installierten Antivirenprogramm nutzen. Vor dem Starten von Rogue Killer empfiehlt es sich, alle offenen Programme zu beenden, da das Programm diese für eine Reinigung automatisch schließt. Noch nicht gespeicherte Dokumente könnten hierdurch verloren gehen. Die Suche nach Schädlingen starten Sie anschließend über "Scan". Wenn die Suche abgeschlossen ist, überprüfen Sie selbst die Fundstellen in den Registerkarten "Prozesse", "Registry", "Aufgaben", "Hosts File", "Antirootkit", "Dateien/Ordner", "MBR" und "Web Browser". Einträge, welche dort rot markiert sind, weisen auf Schadcode hin. Orangefarbene Einträge sind PUPs (Potentially Unwanted Programs), also möglicherweise unerwünschte Programme. Graue Einträge sind verdächtig, grün bedeutet, dass diese Funde harmlos sind.

Markieren Sie nun die Einträge, die Sie loswerden wollen, und wählen Sie "Löschen". Sind Sie sich bei einem Fund nicht sicher, wählen Sie "Report", um weitere Infos zu erhalten. Das Tool Rogue Killer findet zwar viele Schädlinge, meldet aber öfter auch mal harmlose Programme als gefährlich. Sie müssen im Zweifelsfall selber entscheiden, ob Sie ein verdächtiges Programm löschen wollen oder nicht.

44. Weitere Tools zum Schutz vor Viren

Doch nicht nur Ihre Zugangsdaten für Online-Dienste sollten Sie schützen. Auch der Desktop-PC muss nach wie vor gegen Hackerangriffe abgeriegelt werden. Das muss aber nicht viel kosten. Das stellen wir Ihnen mit den Gratis-Sicherheitstools unter Beweis. Die Tools sorgen dafür, dass Sie beruhigt im Internet surfen und am PC arbeiten können, ohne Angst vor Viren, Würmern, Schädlingen oder anderen Attacken haben zu müssen. Zusätzlich schützen die Tools auch Ihre Daten und Privatsphäre:

Ob Desktop-Firewall, Virenscanner oder Datenrettung - für jeden sicherheitsrelevanten Bereich sind Tools dabei. Auch Keylogger werden bekämpft. Außerdem hilft ein weiteres Tool Office-Anwendern dabei, nicht versehentlich Office-Dokumente weiterzugeben, in denen persönliche Informationen versteckt sind. Ebenfalls fündig werden Firefox-Fans und WLAN-Nutzer.

45. FRST findet alle installierten Programme

Adware installiert sich oft wie eine normales Windows-Programm und wird dabei nicht von der Antiviren-Software gestoppt. Denn Adware ist oft nicht eindeutig böse. Um die unerwünschten Programme dennoch zu entdecken, benutzen Sie das Tool Farbar Recovery Scan Tool, kurz FRST. Es scannt den Computer und listet alle installierten Programme auf. Dazu zählen auch Erweiterungen für den Browser sowie Treiber und Dienste. So erhält man zwar meist eine etwas unübersichtliche, doch dafür umfassende Liste.

Beenden Sie zunächst alle laufenden Programme, um die Liste der aktiven Prozesse nicht unnötig zu verlängern. Starten Sie dann FRST passend zu Ihrem System in der 32-Bit- oder 64-Bit-Version, und klicken Sie auf "Untersuchen". Am Ende der Untersuchung zeigt FRST das Ergebnis in zwei Textdateien an, eine mit Namen FRST.txt und eine mit dem Namen Additions.txt. Haben Sie Schwierigkeiten, aus der Fülle der Einträge, die unerwünschten Daten herauszulesen, ist die Website www.trojaner-board.de eine gute Anlaufstelle. Wer dort sein Problem schildert und seine Scanergebnisse von FRST postet, hat gute Chancen, dass ihm geholfen wird. Denn in dem Forum sind sehr hilfsbereite Fachleute aktiv. Sie können das Tool übrigens sogar dann einsetzen, wenn Windows nicht mehr starten kann, etwa wenn es von einem Erpresservirus gesperrt wurde. Eine Anleitung dazu finden Sie auf Trojaner-Board.de.

46. Keyscrambler Personal: Schutz vor Keyloggern

Als Keylogger werden PC-Schädlinge bezeichnet, die sich heimlich auf den PC einschleusen und dann unbemerkt alle Tastatureingaben protokollieren. Gegen die Keylogger schützt das Tool Keyscrambler. Es platziert sich nach seiner Installation in den Infobereich von Windows und fängt selbst alle Tastatureingaben am Tastaturtreiber ab. Diese verschlüsselt der Keyscrambler und sendet sie geschützt in die Eingabefenster von gängigen Internetbrowsern. Das, was ein Keylogger jetzt noch abfangen kann, sind unverständliche Zeichenfolgen. Dass der Keyscrambler aktiv ist, erkennen Sie an einem kleinen Infobereich oberhalb Ihres Internetbrowsers. Es erscheint allerdings nur, wenn Sie Text eingeben. Die kostenlose Version von Keyscrambler unterstützt rund 30 Programme, darunter alle gängigen Internetbrowser.

47. On Screen Keyboard Portable: Virtuelle Tastatur

Die Freeware On Screen Keyboard Portable ruft eine virtuelle Tastatur auf den Bildschirm, die Sie mit der Maus bedienen können. So haben viele Keylogger keine Chance - also Programme, die heimlich jeden Tastaturanschlag aufzeichnen und ins Internet senden. Das Gratistool ist eine schöne Alternative zur Windows-on-Screen-Tastatur und hat den Vorteil, dass es portabel ist. Es muss also nicht installiert sein, sondern startet auch von einem USB-Stick aus. Wollen Sie doch mal lieber die Windows-Bildschirmtastatur nutzen, starten Sie diese über den Befehl osk.exe. Diesen können Sie etwa in das Suchfeld von Windows 10 eingeben oder nach der Tastenkombination [Win + R].

Erpresserviren abwehren

Fast jede Woche taucht eine neue Ransomware auf: Diese bösartige Schadsoftware verschlüsselt die Daten der Nutzer und verlangt anschließend ein Lösegeld, um sie wieder freizugeben. Glücklicherweise lässt sich die Verschlüsselung teilweise knacken; alternativ können Sie sich mit speziellen Programmen (und regelmäßigen Daten-Backups) schützen.

48. Petya Decryptor

Die Petya-Ransomware treibt aktuell ihr Unwesen, der Decryptor ist ein gutes Beispiel für diese Programme. Ein Entwickler konnte einen Algorithmus entwickeln, mit dem sich verschlüsselte Daten innerhalb kürzester Zeit entsperren lassen.

Das Tool ist etwas komplex, leider. Zunächst müssen Sie einen Teil der infizierten Festplatte kopieren und hochladen (dabei hilft das Tool Petya Extractor von Fabian Wosar), anschließend muss diese Information auf der Webseite petya-pay-no-ransom.herokuapp.com hochgeladen werden. Anschließend macht sich das Tool an die Arbeit und liefert den richtigen Key. Petya ist nicht die einzige Ransomware, die von Experten geknackt wurde; googeln Sie bei einer Infektion also zunächst online, bevor Sie das Lösegelde zahlen.

49. Anti-Ransomware

Malwarebytes will mit Antiransomware ein spezielles Abwehrsystem gegen Erpressersoftware liefern. Aktuell ist das Schutzprogramm in der Betatestphase und kostenlos erhältlich.
Malwarebytes will mit Antiransomware ein spezielles Abwehrsystem gegen Erpressersoftware liefern. Aktuell ist das Schutzprogramm in der Betatestphase und kostenlos erhältlich.

Der Sicherheitsanbieter Malwarebytes bietet als einer der ersten Sicherheitsentwickler eine Anti-Ransomware-Lösung . Diese spezielle Sicherheitslösung achtet darauf, welche Daten die Malware zu verschlüsseln versucht, und stoppt sie, bevor sie aktiv werden kann. Aktuell ist die Software in einer ersten Betaphase und kann kostenlos getestet werden (Backups sollten Sie aber dennoch erstellen).

Der Einsatz ist recht einfach, Sie müssen lediglich die Vorabversion installieren und im Hintergrund laufen lassen. Sobald das Tool eine Ransomware entdeckt, wird es von selbst aktiv. Allerdings ist das Anti-Ransomware-Programm noch lange nicht final, Sie sollten daher Ihre Dateien in jedem Fall zusätzlich auf einem externen Medium sichern.

50. Ransomware Protection: Schutz vor Erpresserviren

Die Software Ransomware Protection vom Backup-Spezialisten Acronis ist für Privatanwender kostenlos. Das Tool erkennt Erpresserviren, sobald diese anfangen, Dateien zu verschlüsseln. Zusätzlich gibt es 5 GB kostenlosen Onlinespeicher für ein Daten-Backup außerhalb des PCs. Für das Erkennen der Erpresserviren (Ransomware) nutzt das Tool laut Hersteller Künstliche Intelligenz und Maschinelles Lernen. Im Falle eines Angriffs blockiert Acronis Ransomware Protection den schädlichen Prozess und benachrichtigt den Nutzer. Wurden Daten schon vor dem Stopp verschlüsselt, ist die sofortige Wiederherstellung der betroffenen Dateien aus dem Backup möglich. Das Tool soll unabhängig und problemlos neben einem installierten Antivirenprogramm arbeiten, dabei aber nur wenig Rechenpower benötigen.

Mehr Browsersicherheit

Browser sind wohl die am häufigsten genutzten Programme auf PCs. Das wissen auch Kriminelle: Webseiten und Browser sind gern genutzte Angriffsziele. Mit zwei cleveren Erweiterungen können Sie sich effektiv schützen.

51. Zenmate: Kostenloser und sicherer Tunnel ins Internet

Die Browser-Erweiterung Zenmate für Chrome, Firefox und Opera ist ein genial einfaches Tool für eine sichere Verbindung ins Internet. Es baut nach einer einfachen Installation und Anmeldung eine verschlüsselte Verbindung zum VPN-Server von Zenmate im Internet auf. So kann niemand auf dem Weg dorthin mitlesen, was Sie im Internet anstellen.

Die Browser-Erweiterung Zenmate lässt sich dauerhaft kostenlos nutzen, wenn auch nur mit eingeschränkter Leistung. Das Zenmate-Tool ist ein VPN-Client für Windows, der nicht nur den Browser unterstützt.

52. HTTPS Everywhere

Onlinedienste und Webseiten bieten immer häufiger verschlüsselte Verbindungen, allerdings noch nicht standardmäßig. Die Erweiterung HTTPS Everywhere der amerikanischen EFF setzt hier an und biegt Webanfragen vom unverschlüsselten http auf https um.

Nach der Installation der Erweiterung ist HTTPS Everywhere automatisch aktiv und arbeitet im Hintergrund. Sie selbst müssen sich um nichts mehr kümmern. Die Erweiterung gibt es für die Browser Firefox, Chrome, Opera und Android.

53. Umatrix: Die Webfirewall

Moderne Webseiten laden zahlreiche externe Daten und Skripte nach - nicht immer achten diese die Privatsphäre der Nutzer, teilweise werden sie sogar von Kriminellen für die Verteilung von Malware genutzt. Umatrix ist eine Art Firewall, mit der Sie gezielt einzelne Komponenten auf Webseiten blocken und sich so vor ihnen schützen können.

Umatrix blockiert nach der Installation zunächst einmal alle Skripte von externen Seiten; anschließend können Sie gezielt entscheiden, was Sie zulassen möchten. Das macht etwas Arbeit, aber es lohnt sich, damit Sie langfristig ein besseres (und sichereres) Surferlebnis haben. Umatrix gibt es für Firefox, Chrome und andere Browser.

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