3 Fragen an Nigel Hutchison

10.01.1998

Was ist XML?

Hutchison: XML (Extensible Markup Language) ist eine universelle Konvention zur Beschreibung von Daten auf Basis von SGML (Standard Generalized Markup Language) und geht weit über den bislang im Web hauptsächlich verwendeten HTML-Standard (HyperText Markup Language) hinaus.

Wofür eignet sich XML?

Hutchison: Für die inhaltlich orientierte Beschreibung von Datenstrukturen, beispielsweise für den Austausch von Daten übers Web, aber auch für die Definition von Datenstrukturen in einer Datenbank oder im Rahmen eines Archivsystems. Denn anders als HTML ist XML in der Lage, Daten nicht nur nach formalen Kriterien, wie Überschrift oder Textkörper, zu strukturieren, sondern eben auch nach inhaltlichen Gesichtspunkten. Um den unterschiedlichen Inhalten des Web Rechnung zu tragen, ist XML dabei so flexibel, daß die jeweiligen inhaltlichen Strukturmerkmale von Benutzergruppen selbst definiert werden können. So wäre es beispielsweise denkbar, daß Meteorologen für den Austausch von Wetterdaten eigene Tags (Darstellungsanweisungen) wie etwa <TEMPERATUR>, <LUFTDRUCK>, <WINDSTÄRKE>und ähnliches festlegen und diese Definitionen in entsprechenden Vorlagen ablegen. XML-fähige Anwendungen könnten dann derartige Web-Seiten direkt verarbeiten, also beispielsweise Wetterdaten automatisch per Web auswerten

Wer sollte XML verwenden?

Hutchison: Alle die Personen oder Organisationen, die Informationen untereinander austauschen: Verbände, Handelsorganisationen, Wissenschaftler und andere Berufsgruppen. Aufgrund der großen Flexibilität von XML gibt es niemanden, der seine Daten nicht mit XML beschreiben könnte. Da der Sprachumfang von XML individuell definiert werden kann, können und müssen sich Anwendergruppen aber selbst auf ihren jeweiligen, gemeinsamen Standard einigen.

Nigel Hutchison ist Manager Technical Services bei der Software AG in Darmstadt.

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