Sachsen DV

3 Fragen zur Cloud an Herbert Roller Brandão

20.04.2011
ChannelPartner hat Cloud-Anbieter zur aktuellen Marktentwicklung im Bereich Cloud Computing befragt. Es antwortet Herbert Roller Brandão, Geschäftsführer der Sachsen DV Betriebs- und Servicegesellschaft mbH.

ChannelPartner befragte Cloud-Anbieter zur aktuellen Marktentwicklung im Bereich Cloud Computing. Es antwortet Herbert Roller Brand ão , Vorstand der Sachsen DV Betriebs- und Servicegesellschaft mbH.

Herr Brandão, Cloud Computing ist derzeit DAS Thema der IT-Branche. Woran liegt das Ihrer Meinung nach?

Herbert Roller Brand ão: Cloud Computing geistert schon seit langem unter verschiedenen Begriffen und in unterschiedlichen Ausprägungen durch die IT-Landschaft, beispielsweise als ASP. Alter Wein in neuen Schläuchen, könnte man also meinen? Durch stetig fallende Hardwarepreise sowie ein stetig wachsendes Bandbreitenangebot in Verbindung mit den schon jetzt verfügbaren Software-Lösungen kann Cloud Computing auch als massentaugliches Konzept nicht wegdiskutiert werden. Die Sinnhaftigkeit wird auch vom Mittelstand anerkannt: Die Sorge vieler IT-Abteilungen, "etwas abgeben" zu müssen, wird durch die klaren Kostenvorteile mehr als aufgewogen und führt daher zu einem Umdenken. Was wir heute schon sehen, dürfte erst der Anfang sein.

Welche Argumente können Reseller anbringen, um ihre Kunden von der Cloud zu überzeugen?

Brandão: Stichwort Liquidität: Vor allem klein- und mittelständische Unternehmen mussten in Folge der Finanzkrise feststellen, dass sich Liquidität zu einem noch höheren Gut entwickelt hat. Trotz niedriger Zinsen ist es heutzutage enorm schwer geworden, von Banken ein Darlehen zu erhalten. Durch die Nutzung von Cloud-Services bietet sich die Chance, die Liquidität zu schonen und den IT-Overhead zu senken. Investitionen können daher zielgerichtet in die Entwicklung eigener Produkte gesteckt werden und erleichtern so die Konzentration auf die Kernkompetenzen.

Stichwort TCO: Wer über Kostentransparenz verfügt, ist sich in der Regel darüber im Klaren, dass sich der Eigenbetrieb bestimmter Services nicht mehr lohnt. Das ständige "am Ball bleiben" bindet wertvolle Personalressourcen und Kapital, beispielsweise bei der Einbingund mobiler Endgräte und Anti-Spam-Lösungen an den Mail-Dienst, ebenso die gesetzeskonformen Archivierung. Darüber hinaus ist auch die Flexibilität eingeschränkt, da unter Umständen sprungfixe Kosten anfallen oder bei einem volatilen Personal- oder Datenbestand unnötige Reserven vorgehalten werden.

Stichwort Verteilte Standorte: Wer Außenstellen betreiben muss, weiß, dass ein verteilter IT-Betrieb ein teures und kompliziertes Abenteuer sein kann. Abgesehen von der Bereitstellung der erforderlichen Technik und dem nicht immer vorhandenen Spezial-Know-how ist auch die Organisation, angefangen bei Arbeitsanweisungen bis zur Kontrolle der Durchführung, kein leichtes Unterfangen. Web-basierte Dienste müssen zwar auch verstanden und bedient werden, Cloud Services bringen aber Entlastung und können sogar zu deutlichen Kostenvorteilen führen.

Aber inwiefern profitieren Reseller davon?

Brandão: Als Value-Added-Reseller bietet man keine 08/15-Lösungen an, sondern reichert seine Services mit verschiedenen Mehrwerten an. Ein Kombination hochwertiger Dienste, zum Beispiel Open-Xchange mit CRM- und VoIP-Integration, Cloud-basiertes Dokumentenmanagement oder Remote-Backup, stellt die Basis eines für den Mittelstand attraktiven Produktportfolios dar, das auch als White Label genutzt werden kann. Der Mehrwert beschränkt sich jedoch nicht nur auf Erweiterungen des Funktionsumfangs: Durch eine enge Vernetzung mit Partnern, die ein umfangreiches Branchen- und Fachwissen beisteuern, entsteht durch Cross-Selling ein allseitiger Mehrwert, der durch langjährige Kundenbeziehungen belohnt wird.

Einen weiteren Aspekt stellen weiche Faktoren wie Sicherheit und Vertrauen dar, die ein VAR seinen Kunden gewinnbringend anbieten kann. In vielen Bereichen haben Daten wie Konstruktionsunterlagen oder Quellcodes nicht nur einen materiellen Wert, sondern unterliegen auch im Fall von personenbezogenen Daten von Gesetzes wegen einem besonderen Schutzbedarf. In Abhängigkeit vom Schutzbedarf sollten daher die Vertrauenswürdigkeit des Anbieters und die von ihm angebotenen Schutzmechanismen und Arbeitsprozesse eine wesentliche Rolle bei der Entscheidung spielen. Statt Verstecken hinter AGBs oder einer ausländischen Gesetzgebung, die kaum durchsetzbar ist, sollte hier unbedingt der Heimvorteil genutzt werden. (so)

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