Test

3 GHz-Vierkern-Prozessor Intel Core 2 Extreme QX9650

Michael Schmelzle ist seit 1997 Hardware-Redakteur der PC-WELT. Daneben verantwortet der Diplom-Biologe und Buchautor Projekte wie die Höllenmaschine und die PC-WELT-PCs.
Intels 3-GHz-Vierkerner "Core 2 Extreme QX9650" hat laut Hersteller eine Leistungsaufnahme von ungesunden 130 Watt. Die PC-Welt hat geprüft, ob der nicht gerade preisgünstige Prozessor seinen Stromhunger effizient in Rechenleistung umsetzen kann.

Intels 3-GHz-Vierkerner "Core 2 Extreme QX9650" hat laut Hersteller eine Leistungsaufnahme von ungesunden 130 Watt. Die PC-Welt hat geprüft, ob der nicht gerade preisgünstige Prozessor seinen Stromhunger effizient in Rechenleistung umsetzen kann.

Von Michael Schmelzle, PC-Welt

Testbericht

Der Core 2 Extreme QX9650 arbeitet mit einer Taktfrequenz von satten 3 GHz, der Front Side Bus des Vierkern-Prozessors beträgt 333 (effektiv 1.333) MHz. Den QX9600 fertigt Intel in der aktuellen 45-Nanometer-Architektur "Penryn".

Der Quad Core firmiert unter der Prozessorkern-Revision "Yorkfield", deren charakteristisches Merkmal der mächtige 12 MB große L2-Cache ist. Gemäß des inneren 2x2-Aufbaus des Vierkerners (siehe Abbildung unten) teilen sich die beiden internen Dual Cores jeweils 6 MB L2-Cache.

Zum Markenzeichen der Extreme-Baureihe gehört der frei wählbare Multiplikator, was Übertaktungs-Fans erlaubt, den Arbeitstakt ohne Manipulation des Front Side Buses hochzujubeln. Ansonsten hat der Core 2 Extreme QX9650 alle Funktionen der aktuellen Penryn-Architektur an Bord: Dazu gehört die Hardware-Virtualisierung Intel Virtualization Technology (IVT), die 32- und 64-Bit-Unterstützung (EM64T), die Trusted Execution Techologie (TXT).

2 x 2 unter der Haube: Intels Vierkerner bestehen intern aus zwei Dual Cores
2 x 2 unter der Haube: Intels Vierkerner bestehen intern aus zwei Dual Cores

Hinzu kommen alle zusätzlichen SSE-Befehlssätze bis hin zur Version 4.1 sowie der Schutz vor Angriffen durch einen Puffer-Überlauf (XD-Bit). Weitere Ausstattungsmerkmale sind der Überhitzungs-Schutz Thermal-Monitor 2 sowie die Energiesparfunktion Enhanced Intel Speedstep Technology (EIST) inklusive der Takt- und Spannungsregulierung Enhanced Halt State (C1E).

Stromverbrauch: Die Thermal Design Power (TDP) des Core 2 Extreme QX9650 gibt Intel mit heftigen 130 Watt an - nur das Spitzenmodell "Core 2 Extreme QX9770" hat eine noch etwas höhere Leistungsaufnahme von 136 Watt. Wie Strommessungen zeigen, ist der Energieverbrauch in der Praxis aber nicht so extrem, wie es die TDP befürchten lässt. Bei eingeschaltetem Energiesparmodus verbraucht das Testsystem des QX9650 im Leerlauf lediglich 136 Watt und lag damit nur sieben Watt über dem sparsamen Doppelkerner "Core 2 Duo E7200".

Auch den Vergleich mit AMDs Quad-Core-Konkurrenz braucht der Core 2 Extreme QX9650 nicht zu scheuen: Das Testsystem des 2,3-GHz-Vierkerner AMD Phenom X4 9600 genehmigt sich beispielsweise im Leerlauf bereits 162 Watt und damit gut 19 Prozent mehr Energie als Intels 3-GHz-Prozessor.

Das galt auch für die Messung bei voller Auslastung aller vier CPU-Kerne: Mit 198 Watt verbraucht die Testplattform des Core 2 Extreme QX9650 beispielsweise nur 77 Prozent der Energie, die das Testsystem des AMD Phenom X4 9600 benötigte (256 Watt).

Im hausinternen Vergleich schneidet der 3-GHz-Vierkerner ebenfalls gut ab: So verbraucht die Testplattform des 2,4-GHz-Prozessors Core 2 Quad Q6600 mit 215 Watt fast 9 Prozent mehr Strom. Da Intel den Q6600 im 65-Nanometer-Verfahren produziert, zeigt sich hier sehr schön, dass die kleineren Halbleiterstrukturen des Core 2 Extreme QX9650 höhere Taktraten bei niedrigerem Energieverbrauch ermöglichen.

Exzellent ist die Energieeffizienz des Core 2 Extreme QX9650: Mit 59,6 Punkten pro Watt setzt sich der Quad Core an die Spitze aller bisher von der PC-Welt getesteten Prozessoren. Zum Vergleich: Hausintern weit abgeschlagen sind beispielsweise der Core 2 Quad Q6600 mit 40,6 Punkten/Watt sowie der Core 2 Duo E7200 mit 35,5 Punkten/Watt. Noch nicht einmal halb so effizient gehen alle bisher getesteten AMD-CPUs mit Strom um, deren Energieeffizienz von 20 bis 29 Punkte/Watt variiert.

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