3COM GmbH

03.04.1999

Bereits im November des vergangenen Jahres warf 3Com seine Kabelmodems auf den deutschen Markt. Hierbei handelte es sich um spezielle Zugangssysteme für Internet-Service-Provider und für Endkunden.Dem Carrier offeriert der Netzwerkspezialist das auf der "Total-Control-Remote-Access"-Technologie basierende "Cable-Modem-Termination-System" (CMTS). Gleichzeitig beruht das ganze auf der amerikanischen DOCSIS-Vereinbarung

(Data-over-Cable Interface Specification).

Damit soll auf der Seite des Providers sichergestellt werden, daß der Kunde Daten über das TV-Kabel in beiden Richtungen übertragen kann. Falls sein Kabelanschluß dies nicht zuläßt, steht ihm immer noch die Möglichkeit der Datenanforderung über ein herkömmliches Modem und das Telefonnetz offen.

Wenn jedoch bidirektionale Kommunikation über das TV-Kabel realisierbar ist, kann der Endanwender auf das externe U.S. Robotics Kabelmodem CMX oder die interne PC-Karte CMI zurückgreifen. Damit sind dann Downloadraten von bis zu 38 MBit/s möglich, in die Gegenrichtung soll das Modem immer noch beeindruckende zehn MBit/s schaffen - da ist immerhin der Gesamtinhalt einer Festplatte in knapp zwei Minuten überspielt.

Für den unidirektionalen Betrieb offeriert 3Com sein sogenanntes "Dial-Up-Kit", welches das Kabelmodem um die Funktionen eines herkömmlichen Modems erweitert. Die Netzwerkkarte "Etherlink XL PCI" rundet das Client-Equipment schließlich ab.

Der US-Listenpreis für das CMTS-Kabelmodem-Zugangssystem beim Provider beläuft sich auf ungefähr 48.000 Dollar, der Endkunde ist in Deutschland mit 800 Mark für das externe Model CMX dabei. Die interne Modemkarte kostet 670 Mark. Weitere Details zu 3Coms Kabelmodemprodukten finden sich im Internet unter www.3com.com/cablenow/.

Erste Pilotprojekte zum Internet-Zugang über das Zwei-Wege-Kabelmodem laufen bereits in den USA, aber auch in Taiwan und Argentinien. Deutschland bleibt hier wieder mal "terra incognita". 3Com würde sich hier zwar gerne engagieren, doch die sehr heterogene Kabelinfrastruktur hierzulande läßt das bisher nicht zu. "Solange die Telekom da nicht massiv investiert oder ihre Netze veräußert, bleibt die Situation weiterhin unbefriedigend", so 3Com-Sprecher Oliver Schwartz. Seiner Meinung nach dürften noch vier bis fünf Jahre vergehen, bis das TV-Kabel sich als das bevorzugte Surf-Medium für Endkunden durchsetzt. (rw)

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