3COM präsentiert Palm IIIX und Palm V

25.02.1999

MÜNCHEN: Wildeste Gerüchte über 3Coms neuen Palm-Pilot machen seit geraumer Zeit die Runde. Es ist die Rede von Übernahmeabsichten der Palm-Produktlinie durch Apple. Nun läßt 3Com mit dem neuen "Palm V" die Katze aus dem Sack."Das Weihnachtsgeschäft ist für uns super gelaufen", verkündet Anne-Marie Bourcier stolz. In absoluten Zahlen bedeutet das einen weltweiten Absatz von 1,6 Millionen Geräten im Jahr 1998. Das sind fast doppelt so viele wie beim größten Mitbewerber, Sharp, der mit 828.000 Stück Rang zwei im Handheld-Markt einnimmt. Trotzdem sank, nicht zuletzt wegen der stärker aufkommenden Konkurrenten wie etwa Psion, der Marktanteil 3Coms von 65 (1997) auf 57 Prozent. Die Palm-Gemeinde zählt nach 3Com-Angaben inzwischen rund vier Millionen Benutzer. Um davon keine an die immer stärker werdende Windows-CE-Fraktion zu verlieren, will 3Com nun mit neuen Geräten dagegenhalten.

Palm V: hübsches Kerlchen

Palm V heißt das neue Flaggschiff der 3Com-Mini-Computer. Nur noch halb so dick wie die bisherigen Geräte und in ein glänzendes Aluminium-Gehäuse eingebettet macht das neue Flaggschiff eine gute Figur. Die technischen Neuheiten sind weniger auffällig. An erster Stelle zu nennen ist die Verbesserung des Displays mit einem höheren Kontrastumfang. Strom bezieht der Winzling nun von einem internen Lithium-Ionen-Akku, der über die mitgelieferte Basisstation geladen wird. Leider ist weder der Betrieb mit handelsüblichen Batterien möglich, noch lassen sich ältere Palm-Generationen mit der neuen Basis betreiben. Optisch und funktionell ebenfalls gelungen ist die zusätzlich erhältliche Docking-Station mit integriertem 33.6k-Modem oder GSM-Funktion (bisher nur für Nokia oder Ericsson) - mit minimalen Abmessungen schmiegt sie sich an die Rückwand des Palm V. Zum Endkundenpreis von 999 Mark ist das Gerät ab dem 15. März lieferbar.

Bourcier gibt dem PDA besonders für den Consumermarkt gute Chancen: "Wir sind davon überzeugt, daß der Palm V trotz seines hohen Preises auch im Retailkanal gut läuft." Angesprochen auf die Übernahmegerüchte seitens der Steve-Jobs-Company entgegnet die 3Com-Frau wie aus der Pistole geschossen: "Es gibt keine Pläne, Palm an Apple zu lizenzieren oder gar zu verkaufen."

Mehr Speicher zum günstigeren Preis

Wer 200 Mark sparen möchte, kann seit dem 22. Februar zum "Palm IIIx" greifen. Er kommt im bekannten mausgrauen Gehäuse daher und verzichtet auf die Li-Ionen-Technik, verfügt aber ebenfalls über das verbesserte Display und arbeitet wie sein eleganter Bruder mit der Palm-OS-3.1-Software und der Synchronisationsmöglichkeit zu MS Outlook. Zusätzlich verpaßten ihm die Entwickler eine verbesserte Anpassung für die Netzwerkanbindung. "Mit dem Palm IIIx werden hauptsächlich Firmenkunden angesprochen, daher haben wir ihn statt des 2-MB-Hauptspeichers beim Palm V gleich mit 4 MB ausgerüstet", so Bourcier. Für beide Geräte ist zum Preis von 49 Mark zusätzlich auch ein "Mac Pac" erhältlich, was die Synchronisation der Geräte auch mit Apple-Computern ermöglicht.

Lesen Sie zum Thema Palm-size-PCs auch den Artikel über Compaqs "Aero 2100" auf Seite 69. (akl)

Nur noch halb so dick wie seine Vorgänger ist der neue Palm-V-Handheld von 3Com.

Anne-Marie Bourcier, Marketing-Director Europa bei 3Com: "Ich

bin mir sicher, daß sich unser neuer Palm V in Deutschland verkaufen wird wie verrückt."

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