3Com-Produkte direkt?

07.01.1999

MÜNCHEN: "Siemens-Kunden ha-ben Zugriff auf 3Com-Produkte", bestätigt Siemens-Sprecher Reiner Schönrock. Im Klartext heißt das: Ab sofort direkt vertreibt die hierzulande mit 10.000 Mitarbeitern agierende Siemens Business Services alle Produkte der Netzwerkerin 3Com, damit die Joint-Venture-Partnerin von Siemens, die gerade ihr Jahresergebnis 1998/99 vorgelegt hat - Umsatz: 5,77 Milliarden; Gewinn: 403 Millionen Dollar -, ihrem Ziel näherkommt, das Systemgeschäft auszuweiten."Siemens hat beste Kontakte zu Großkunden", lautet dazu die offizielle 3Com-Aussage. Aber zu kleinen ebenso, wie man in der deutschen IT-Branche generell weiß. Folglich auch bei 3Com. So sieht 3Com-Sprecher Oliver Schwarz zwar "den indirekten Kanal und unsere Vertriebsstruktur nicht gefährdet. Wir gehen nicht durch die Hintertür ins Direktgeschäft." Aber daß die Netzwerkerin mögliche Konflikte mit ihrem indirekten Vertrieb ahnt, ist offensichtlich. "Ein Problem könnte auftreten, wenn Siemens in die falschen Märkte geht", sagt Schwarz. Weshalb man den Direktvermarkter Business Services "beobachten werde".

Bei Siemens dagegen sind solche Vorbehalte offensichtlich nicht bekannt. "Theoretisch erhalten Sie jedes 3Com-Produkt bei uns", erklärt Schönrock. Es sei allein ein Frage des Geschäftsvolumens, ob Bestellformulare ausgefüllt würden. "Wir sind nicht blauäugig", lautet die Antwort von 3Com. (wl)

Hat sich mit der Serviceabteilung von Siemens ein Vertriebs-Kuckucksei eingehandelt: 3Com-Geschäftsführer Thomas Peters.

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