Context-Zahlen

3D-Druckermarkt stagniert erstmals

Armin Weiler kümmert sich um die rechercheintensiven Geschichten rund um den ITK-Channel und um die Themen der Distribution. Zudem ist er für den Bereich PCs und Peripherie zuständig. Zu seinen Spezialgebieten zählen daher Notebooks, PCs, Smartphones, Drucker, Displays und Eingabegeräte. Bei der inoffiziellen deutschen IT-Skimeisterschaft "CP Race" ist er für die Rennleitung verantwortlich.
Seit den frühen Tagen des 3D-Drucks in den 80ern sind bisher rund eine halbe Million 3D-Drucker weltweit verkauft worden. Nach hohen Steigerungsraten der letzten Jahre zeigt der Markt erste Schwächeerscheinungen.

Die weltweiten 3D-Drucker-Verkäufe haben die Halbe-Million-Marke geknackt. Dies errechneten die Marktforscher von Context. Der Löwenanteil davon geht auf das Konto von der noch recht neuen Kategorie der Einsteigergeräte: Rund 85 Prozent aller bisher verkauften 3D-Drucker entfallen auf die Low-Cost-3D-Drucker.

Laut den Context-Marktforschern wurden im ersten Halbjahr 2015 weltweit weniger professionelle 3D-Drucker verkauft als im Vorjahreszeitraum.
Laut den Context-Marktforschern wurden im ersten Halbjahr 2015 weltweit weniger professionelle 3D-Drucker verkauft als im Vorjahreszeitraum.

Für die 85 Prozent der Low-Cost-Drucker ermittelte Context einen Durchschnittspreis von 1.451 Dollar. Die restlichen 15 Prozent entfallen auf Geräte, die 25.000 bis zu zwei Millionen Dollar kosten können. Für diese professionellen 3D-Drucker kommt Context auf einen Durchschnittspreis von 96.000 Dollar. Damit war der kumulierte Umsatz mit den hochpreisigen Systemen, die gerade einmal 15 Prozent der Stückzahlen ausmachen, mehr als zehn Mal so hoch als mit den 85 Prozent der Einsteigergeräte.

Markt legt Verschnaufpause ein

Von Jahr zu Jahr haben die 3D-Druckerverkäufe stark zugelegt, doch gerade im professionellen Segment legt der Markt nun eine Verschnaufpause ein. "In der ersten Jahreshälfte 2015 wurden ein Prozent weniger 3D-Drucker verkauft als im Vorjahreszeitraum", hat Chris Connery, Vice President for Global Analysis bei Context, festgestellt. Das stehe in starkem Kontrast zum Wachstum der vergangenen Jahre. So betrug laut Context die Steigerung zwischen 2013 und 2014 in diesem Segment noch 29 Prozent.

Selbst der Einsteigerbereich, der im ersten Halbjahr 2015 gegenüber dem Vorjahreszeitraum noch um 61 Prozent gewachsen ist, stagniert. "So könne es durchaus sein, dass die Verkäufe im dritten Quartal 2015 hinter den Zahlen von 2014 bleiben. Besonders trifft dies zwei etablierte Player im 3D-Druckermarkt: Laut Context gingen bei 3D Systems die Umsätze um neun Prozent, bei Stratasys sogar um 18 Prozent zurück. Über kurz oder lang bekommen die traditionellen 3D-Druckerhersteller zudem Konkurrenz durch traditionelle Druckerhersteller wie HP oder Ricoh, die eigene Produkte auf den Markt bringen werden. Canon hingegen setzt auf eine Kooperation mit 3D Systems.

Ungeachtet der Abschwächung des Wachstums prognostiziert Context, dass spätestens 2017 die Millionengrenze aller jemals verkauften 3D-Drucker überschritten wird. 2019 sollen dann eine Million Geräte pro Jahr verkauft werden.

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