Die weltweiten 3D-Drucker-Verkäufe haben die Halbe-Million-Marke geknackt. Dies errechneten die Marktforscher von Context. Der Löwenanteil davon geht auf das Konto von der noch recht neuen Kategorie der Einsteigergeräte: Rund 85 Prozent aller bisher verkauften 3D-Drucker entfallen auf die Low-Cost-3D-Drucker.
Für die 85 Prozent der Low-Cost-Drucker ermittelte Context einen Durchschnittspreis von 1.451 Dollar. Die restlichen 15 Prozent entfallen auf Geräte, die 25.000 bis zu zwei Millionen Dollar kosten können. Für diese professionellen 3D-Drucker kommt Context auf einen Durchschnittspreis von 96.000 Dollar. Damit war der kumulierte Umsatz mit den hochpreisigen Systemen, die gerade einmal 15 Prozent der Stückzahlen ausmachen, mehr als zehn Mal so hoch als mit den 85 Prozent der Einsteigergeräte.
Markt legt Verschnaufpause ein
Von Jahr zu Jahr haben die 3D-Druckerverkäufe stark zugelegt, doch gerade im professionellen Segment legt der Markt nun eine Verschnaufpause ein. "In der ersten Jahreshälfte 2015 wurden ein Prozent weniger 3D-Drucker verkauft als im Vorjahreszeitraum", hat Chris Connery, Vice President for Global Analysis bei Context, festgestellt. Das stehe in starkem Kontrast zum Wachstum der vergangenen Jahre. So betrug laut Context die Steigerung zwischen 2013 und 2014 in diesem Segment noch 29 Prozent.
Selbst der Einsteigerbereich, der im ersten Halbjahr 2015 gegenüber dem Vorjahreszeitraum noch um 61 Prozent gewachsen ist, stagniert. "So könne es durchaus sein, dass die Verkäufe im dritten Quartal 2015 hinter den Zahlen von 2014 bleiben. Besonders trifft dies zwei etablierte Player im 3D-Druckermarkt: Laut Context gingen bei 3D Systems die Umsätze um neun Prozent, bei Stratasys sogar um 18 Prozent zurück. Über kurz oder lang bekommen die traditionellen 3D-Druckerhersteller zudem Konkurrenz durch traditionelle Druckerhersteller wie HP oder Ricoh, die eigene Produkte auf den Markt bringen werden. Canon hingegen setzt auf eine Kooperation mit 3D Systems.
Ungeachtet der Abschwächung des Wachstums prognostiziert Context, dass spätestens 2017 die Millionengrenze aller jemals verkauften 3D-Drucker überschritten wird. 2019 sollen dann eine Million Geräte pro Jahr verkauft werden.
Die Rapid.Tech und die FabCon 3.D zeigen die ganze Bandbreite additiver Fertigungtechnologien.
Mit den beiden Parallelmessen hat Erfurt als 3D-Druck-Messestandort etabliert.
Hier zeigen Hersteller, was heutzutage alles druckbar ist, wie hier Stratasys mit einem Lenkrad.
3D-Selfies sind hoch im Kurs.
Verbesserte Körperscanner sorgen für mehr Detailgenauigkeit.
So kann man sich gleich eine komplette Kampfsportlertruppe drucken lassen.
In der Architektur sind Modelle aus dem 3D-Drucker sehr gefragt.
Selbst filigrane Struckturen lassen sich mittlerweile darstellen.
Soll ein Abbild eines existierenden Gegenstands erstellt werden, benötigt man einen 3D-Scanner.
Zahlreiche 3D-Druck-Fabrikanten, wie hier der italienische Hersteller Gimax3D, nutzen in Erfurt die Möglichkeit, ihre Produkte vorzustellen.
Concept Laser fertigt Metallteile aus Metallpulver nach dem Schichtbauverfahren.
Hier ein Druckbeispiel des Spezialisten aus Lichtenfels.
Auch Schmuck lässt sich so fertigen.
Die Zahntechnik hat längst die additive Fertigung für sich entdeckt.
Mit dem FabBus will die FH Aachen junge Menschen für den aufstrebenden Industriezweig begeistern.
Im Innern des Busses können die Jugendlichen mit 3D-Druckern von Makerbot nach Herzenslust experimentieren.
Nettes Druckbeispiel. Ein Schluck aus dieser Pulle ist dann aber wohl eher eine Enttäuschung.
Verbrauchsmaterial, häufig in Form von Filamenten, ist ein wichtiges Thema auf den Messen.
Der Händler 3dk.berlin hat sich darauf spezialisiert.
Auch eher in der Kunststoffindustrie beheimatete Unternehmen wie Herz bieten Filamente an.
Auch bei dem aus der IT-Branche bekannten Anbieter Verbatim kann Verbrauchsmaterial bezogen werden.
iGo3D ist einer der bekannten Distributoren im 3D-Druck-Markt. Der Grossist kooperiert unter anderem auch mit Tarox.
So zeigt Formlabs seine Produkte am iGo3D-Stand.
Überall an den Ständen finden angeregte Fachgespräche statt.
Nachwuchs ist wichtig: Messechef Wieland Kniffka (4. v. l.) bei der Vergabe der Start-Up-Awards.
3D-Druck ist nicht nur Hardware.
Sich schnell einen Stuhl zu drucken, wenn man müde ist, geht leider nicht, dazu dauert der Druck zu lange. Aber man kann ja schon einmal auf Vorrat produzieren.
Auf der FabCon gibt es auch pfiffige Sonderlösungen zu sehen: Mit einem Ultimaker im Kopfstand-Modus lassen sich auch höhere Objekte drucken.
Immer noch beliebte Druckbeispiele sind Vasen.
Für den Grafiktabletspezialisten Wacom bietet die 3D-Druck-Branche ein interessantes Geschäftspotenzial.
Der Erfurter Printcocktail, veranstaltet vom Ring Grafischer Fachhändler, RGF, findet parallel zu den beiden 3D-Druck-Messen statt. Andreas Neck, Vorstand des Distributors Disc Direct, zeigt seine Eigenmarke One.
Matthias Volkmann (Elvo) hat sich auf Etikettendrucksysteme spezialisiert.
Auch Ricoh ist mit seinem rollenden Showroom vor Ort: Ulla Risch-Sauer präsentiert Beispiele aus dem Produktionsdruck.
Doch auch 3D-Drucker von Leapfrog har Ricoh mittlerweile im Portfolio, und so schließt sich der Kreis zur FabCon 3D und zur Rapid.Tech.