3Dfx: raus aus der klassischen Retail-Ecke - rein in die Food-Ketten

05.11.2000
Grafikkarten-Hersteller 3Dfx ist jetzt mit einer eigenen Niederlassung in München im deutschen Markt vertreten. Der US-Anbieter will hierzulande seinen klassischen Vertriebskanal, die Retailer, um neue Absatzmöglichkeiten erweitern.

Seinen neuen Job als Regional-Sales-Manager bei 3Dfx hat Holger Jahnke bereits im Oktober angetreten. Die deutsche Niederlassung des Grafikkarten-Herstellers in München öffnete ihre Bürotüren allerdings erst am 1. März. Und im Juni wird die fünfköpfige Vertriebsmannschaft um Jahnke, der vorher für Matrox arbeitete, dann für die Dach-Region (Deutschland, Österreich und Schweiz) und Osteuropa als eigenständige GmbH agieren. Das Münchener Vertriebsbüro ist der Europazentrale in London unterstellt, die seit 1999 existiert.

Jahnkes Ziel im ersten Jahr: "Heute verkaufen wir in Deutschland 92 Prozent unseres Gesamtabsatzes über den Retail-Kanal. Das war bisher unser klassisches Absatzsegment. Aus dieser Ecke wollen wir raus und neue Vertriebsschienen erschließen", erklärt der Vertriebs-Manager.

Insgesamt 120.000 Grafikkarten gehen in den Großflächenmärkten monatlich über den Ladentisch. Jahnke gibt den 3Dfx-Anteil daran zwischen 28 und 40 Prozent an. Ähnliche Anteile haben Wettbewerber wie Elsa und Creative. Derzeit beliefert 3Dfx über die Distribution (Actebis, Ingram Macrotron, More und P&T) Media-Markt, Saturn, die Promärkte, Karstadt, Vobis, Conrad Elektronik, PC-Spezialist, Fröschel und lokale Retail-Märkte.

Zwar will Jahnke künftig nicht auf diese Zusammenarbeit verzichten, aber neue Kanäle erschließen. "Ich könnte mir vorstellen, Food-Ketten wie Metro oder Wal-Mart zu adressieren oder auch Aral und BP - denn hier ist noch keiner unserer Wettbewerber vertreten. Mit einer neuen zielgruppengerechten Verpackung zu einem Preis von 199 Mark könnte dieses Geschäft gut laufen. Teurer dürften die Produkte für diese Kanäle nicht sein", erläutert der Vertriebs-Manager seine Pläne. Ein anderes Standbein soll das Integrationsgeschäft werden, Built-to-Order-PC-Systeme auszurüsten. "Ich könnte mir hier eine Zusammenarbeit mit lokalen PC-Herstellern vorstellen", sagt Jahnke. Allerdings sei die Voodoo-Karte dafür zu teuer. Für das Direktgeschäft mit den PC-Anbietern will der 3Dfx-Manager auf das neue Produkt unter dem derzeitigen Entwickler-Codenamen "Napalm II" warten, das in Deutschland ab August verfügbar sein wird. Die Lieferschwierigkeiten, mit denen 3Dfx seit dem vergangenen Jahr kämpft, sollen bald ein Ende haben: "Ende Mai kommt sicher Voodoo 5, zwei Wochen später folgt dann Voodoo 4", versichert Jahnke.

www.3dfx.com

Zur Startseite