Wiedergeburt des Thin Client

5 Argumente für virtuelle Desktops

05.01.2012
Von Hartmut  Wiehr

VDI (Virtual Desktop Infrastructure) kann prinzipiell als Wiedergeburt oder Fortsetzung des Thin-Client-Computing gesehen werden: Der Rechner vor Ort wird zu einem "dummen" Terminal, alle Applikationen werden ausschließlich auf zentralen Rechnern ausgeführt, am Arbeitsgerät braucht es keine leistungsfähige CPU, keine Anwendungen, nur wenig oder gar keinen Speicher. Thin-Client-Computing konnte sich vor allem wegen der mangelnden Übertragungskapazitäten im Netz nie so richtig durchsetzen. Gerade hier hat sich viel geändert.

2. Verbessertes Management und höherer Sicherheitsstandard

Weitere Vorteile bestehen in der größeren Kontrolle und der vermehrten Sicherheit der Applikationen. Wenn alle Anwendungen zentral installiert sind und vor Ort keine Sticks oder CDs mit Software genutzt werden können, herrscht auf Seite der IT-Administration ein großes Aufatmen: Es können keine Daten an der IT-Abteilung vorbei eingespielt oder gestohlen werden. Der ganze Prozess der Datenverarbeitung läuft in einer zentralisierten und redundanten Umgebung ab, und keine Daten verlassen unbeabsichtigt das Rechenzentrum.

Citrix XenDesktop 5.5 und VMware View 5 im Vergleich.
Citrix XenDesktop 5.5 und VMware View 5 im Vergleich.
Foto: Infoworld

Mit dem zentralen Management lassen sich zudem Patches beim Betriebssystem oder neue Versionen von Applikationen direkt bei den Master-Installationen im Rechenzentrum aufspielen. Alle Anwender erhalten dann gleichzeitig die neuen Images und Anpassungen auf ihren "dünnen“ virtuellen Maschinen. Turnschuh-Administratoren, die von PC zu PC hasten, haben in diesem Modell ausgedient.

3. Einsatz verschiedener Betriebssysteme und Endgeräte

Schon bisher musste darauf Rücksicht genommen werden, dass viele User heute Wert auf ihre eigenen Geräte und eventuell sogar eigene Software oder Tools legen. Mit Desktop-Virtualisierung spielt es keine Rolle mehr, welche Endgeräte die Mitarbeiter des Unternehmens verwenden und welche Betriebssysteme darauf laufen. Das bedeutet ganz praktisch, dass die Anwender von ihren Mac- oder Linux-Geräten und sogar von ihren iPads oder Android-Tablets Zugang auf einen unter Windows 7 gestalteten virtuellen Desktop erhalten – unter Einschränkungen sogar auf ihrem Smartphone.

4. Host-Performance

Wer sich für eine der beiden High-end-Lösungen XenDesktop oder View entscheidet, muss wissen, dass sie wesentlich mehr an Arbeitsaufwand, Wissen und Zeit für die erste Installation erfordern. Bei der Host-Hardware sollte nicht gespart werden: Multi-Prozessoren, ausreichend RAM und Plattenplatz gehören zu den absoluten Notwendigkeiten. Und sie kosten heute nicht mehr die Welt. Wer besonders viel Performance beansprucht, kommt an SSD-Platten nicht vorbei – die weiterhin deutlich teurer sind.

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