Was steckt dahinter?

5 Fragen zu Googles Motorola-Deal

Beate Wöhe leitete als Director Experts Network das IDG Experten-Netzwerk für alle Online-Portale der IDG Tech Media GmbH. Sie hatte diese Position nach über zehnjähriger Tätigkeit als Redakteurin und leitende Redakteurin des IDG-Titels ChannelPartner im Juli 2014 übernommen. 
Google will die Mobilfunksparte von Motorola übernehmen, um seine von Patentklagen belagerte Android-Plattform zu stärken. Geht der Kauf über die Bühne, wird der Suchmaschinengigant für 12,5 Milliarden Dollar Eigentümer eines der größten Android-Partner.

Google will die Mobilfunksparte von Motorola übernehmen, um seine von Patentklagen belagerte Android-Plattform zu stärken. Geht der Kauf über die Bühne, wird der Suchmaschinengigant für 12,5 Milliarden Dollar Eigentümer eines der größten Android-Partner. Diese strategische Akquisition könnte Google zwar bei patentrechtlichen Konfrontationen nützlich sein. Aber eine große unbeantwortete Frage ist: wie werden die anderen bisherigen Android-Partner auf Goog-orola künftig reagieren?

Wird Googles Patentstrategie funktionieren?

Motorola kann weltweit nach eigenen Angaben auf der Unternehmens-Website mehr als 14.600 Patente und rund offene 700 Patentanfragen nachweisen. Dies ist ein gut gefülltes Lager, das Google im manchen Fällen zu einer Gegenklage in den Android-Patent-Kriegen heranziehen könnte.

HTC, der Hersteller des Evo, Desire und anderer Android-Geräte, hat erst kürzlich eine Patentklage, die von Apple ausging, verloren. HTC hatte im Vorfeld einige Microsoft-Patente zur Nutzung auf Android-basierten Smartphones erworben. Microsoft hatte bezüglich der eigenen Patente im Zusammenhang mit dem Android-Betriebssystem auch mit anderen Smartphone-Herstellern Kontakte. Der Windows Phone Besitzer verlangte im Juni 2011 von Samsung, dass das Unternehmen für jedes Smartphone, das es mit Android-Betriebssystem produziert, 15 Dollar an Microsoft bezahlen müsse. Im Oktober 2010 führte Microsoft eine Patentklage gegen Motorola bezüglich des missbräuchlichen Gebrauchs von insgesamt neun Microsoft-eigenen Patenten. Android wird auch von weiteren großen Technologieunternehmen wie Oracle attakiert.

Aufgrund der Vielzahl dieser bedrohlichen aktuellen und zu erwartenden Patentprobleme musste Google handeln, um sich selbst und seine Android-Partner zu schützen. Die große Frage ist, ob die Anzahl der Motorola-Patente genügt, um die Android-Konkurrenten vor weiteren Klagen und Patentforderungen abzuschrecken.

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