BSI

5 Jahre Sicherheits-Updates für alle Smartphones

Hans-Christian Dirscherl ist Redakteur der PC-Welt.
Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik hat Sicherheitsanforderungen für Smartphones veröffentlicht. Darunter eine Forderung, die bei vielen Android-Smartphone-Herstellern für Stirnrunzeln sorgen dürfte.

Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hat einen Katalog für Sicherheitsanforderungen für Smartphones veröffentlicht. Der Anforderungskatalog soll als Diskussionsgrundlage für Hersteller, Erstausrüster (Original Equipment Manufacturer, OEM), Netzbetreiber und Zivilgesellschaft bei der Smartphone-Entwicklung dienen.

Das BSI listet in dem Anforderungskatalog Sicherheitskriterien auf, die Smartphones im Auslieferungszustand und darüber hinaus erfüllen sollten. Diese Anforderungen sollen nach einer öffentlichen Diskussion in Richtlinien für die Erteilung des von der Bundesregierung geplanten IT-Sicherheitskennzeichens für Smartphones einfließen. Das sogenannte IT-Sicherheitskennzeichen für Verbraucherprodukte will das Bundesinnenministerium im Rahmen des IT-Sicherheitsgesetzes 2.0 einführen. Es solle erstmals die Sicherheit von Produkten im Verbrauchersegment für Bürger "sichtbar und nachvollziehbar" machen. Allerdings gibt es eine wichtige Einschränkung: Die Nutzung werde seitens der Wirtschaft auf freiwilliger Basis erfolgen, wie in den Parlamentsnachrichten des Deutschen Bundestags zu lesen ist.

"Verbraucherinnen und Verbraucher sollten sich darauf verlassen können, dass ein Smartphone bereits beim Kauf eine Grundausstattung an IT-Sicherheit enthält, so dass sie die Möglichkeiten der Digitalisierung möglichst reibungslos nutzen können. Hersteller und OEM sind daher aufgerufen, die Geräte so sicher zu machen wie möglich, und zwar von Anfang an und über eine gewisse Nutzungsdauer hinweg.", betont BSI-Präsident Arne Schönbohm.

Fünf Jahre lang Sicherheits-Updates für alle Smartphones

Der Anforderungskatalog des BSI enthält Kriterien zur Absicherung der Geräte durch bestimmte Hardwareeigenschaften sowie zur Härtung und zum Schutz der im Auslieferungszustand enthaltenen Software. Zudem konkretisiert und vereinheitlicht der Katalog Anforderungen zur Bereitstellung von Updates während der Laufzeit der Geräte. So fordert das BSI, dass Smartphones ab Erscheinen fünf Jahre lang Sicherheitsupdates bekommen.

Aus der Gerätebeschreibung müsse zudem ersichtlich sein, ab wann ein Gerät aus der Versorgung mit Sicherheits-Updates herausfalle. Darüber hinaus beinhaltet der Katalog Kriterien zum Schutz von Nutzerdaten, etwa im Bereich der Telemetriefunktionen, sowie für mehr Transparenz für die Verbraucherinnen und Verbraucher.

Sie können sich das Diskussionspapier hier in deutscher und hier in englischer Sprache herunterladen. Bei Redaktionsschluss waren die Server des BSI offensichtlich überlastet, der Download ist deshalb nur verzögert möglich.

Zur Startseite