Studie von Roland Berger

5-Punkte-Plan für Cloud Computing

11.07.2012
Von Holger Eriksdotter

„Zwar sind IaaS-Angebote eine wichtige Säule des Cloud Computing. Mittel- bis langfristig ist Infrastruktur jedoch ein Commodity, das nur vergleichsweise niedrige Margen ermöglicht“, sagt Rossbach. Eine deutliche höhere Wertschöpfung verspreche der Markt für PaaS und SaaS, der noch keineswegs verteilt sei. Hier sieht er die größten Chancen der europäischen ICT-Industrie. Sie sollte innovative und auf den Markt zugeschnittene Services im Premiumsegment entwickeln, also überdurchschnittliche Qualität bei der Sicherheit und bei den Anforderungen an den Datenschutz bieten.

Noch fehlen einheitliche Rahmenbedingungen

Um die Voraussetzungen für eine europäische "Premium Cloud Umgebung" zu schaffen, bedarf es einer Vielzahl von Aktivitäten auf unterschiedlichen Ebenen.
Um die Voraussetzungen für eine europäische "Premium Cloud Umgebung" zu schaffen, bedarf es einer Vielzahl von Aktivitäten auf unterschiedlichen Ebenen.
Foto: Roland Berger

Der weltweite Markt ist riesig und wächst rasant. Von rund 21,5 Milliarden Dollar im Jahre 2010 soll der weltweite Umsatz mit Cloud-Services bis 2015 auf 73 Milliarden Dollar ansteigen. Auf dem Weg dahin könnten – konservativ geschätzt - jährlich 70.000 neue Arbeitsplätze rund um das Cloud-Geschäft entstehen. „Von diesem Wachstum können europäische ITK-Anbieter deutlich profitieren“, schreibt Rossbach. Voraussetzung dafür sei allerdings, dass sie eigene Aktivitäten starten und die europäische Politik die richtigen Rahmenbedingungen dafür schafft.

Dafür sei es vor allem nötig, dass europäische ITK-Anbieter eng mit Politik und Wirtschaft zusammenarbeiten, um die Rahmenbedingungen für die Weiterentwicklung der Cloud Economy festzulegen. "Anwender bemängeln derzeit besonders das Fehlen von einheitlichen technischen, juristischen und wirtschaftlichen Standards für das Cloud Computing", sagt Rossbach. "Dies gilt etwa für den Datenschutz, der heute noch keinem europaweiten Standard unterliegt. Der europäische Datenschutz darf jedoch keine Bürokratieängste schüren, sondern muss zu einem Gütesiegel für "Made in Europe" werden."

In der Studie hat er die dafür notwendigen – oder wünschenswerten – Schritte in einem 5-Punkte-Programm formuliert:

1. Einheitlichen EU-Rechtsrahmen für Cloud Services schaffen
Die EU kann gesetzgeberisch und regulatorisch tätig werden, indem sie Datenschutz und Datensicherheit harmonisiert. Sie kann außerdem den digitalen EU-Binnenmarkt fördern, damit Cloud Services leichter grenzüberschreitend angeboten werden können.

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