50 Gigabyte auf einer Scheibe

15.11.2001
Matsushita Electric (Panasonic) hat - weltweit als Erster - die Technologie der in blauem Laserlicht wiederbeschreibbaren zweilagigen optischen Disk mit einer Kapazität von 50 GB entwickelt. Sie erlaubt es, einen vierstündigen hochaufgelösten Film auf einer einzigen DVD zu speichern.

Die Technologie der optischen Datenspeicherung hat in den vergangenen Jahren enorme Fortschritte erlebt. Einlagige Disks mit einer Kapazität von 4,7 GB und doppelseitige mit einer Kapazität von 9,4 GB gehören inzwischen bereits zum Alltag. Darüber hinaus konnten sich zweilagige DVDs in Testläufen mit roten Lasern schon beschreiben und lesen lassen. Allerdings erschien bislang der Betrieb einer zweilagigen DVD mit blauem Laserstrahl nicht möglich.

Erstmals hat es nun Matsushita geschafft, mit blauen Lasern einen Durchbruch zu erzielen. Die neue optische Disk besitzt mit 50 Gi-gabyte auf einer Seite einer zweilagigen Disk im CD-Format die größte wiederbeschreibbare Kapazität, die industriell verfügbar ist. Ihre Speicherkapazität ist dadurch mehr als zehnmal so groß wie bei einer konventionellen wiederbeschreibbaren optischen Disk.

Die DVD besteht aus mehreren Schichten. Auf dem Trägermaterial befinden sich außen eine ultra-dünne, halbtransparente erste Aufzeichnungsebene (bei einer Filmstärke von 6 nm wird eine Durchlässigkeit von über 50 Prozent erzielt), gefolgt von einer zweiten Aufzeichnungsebene mit guten Aufzeichnungs- und Wiedergabeeigenschaften. Mit der neuen Technologie lässt sich außerdem bei der Aufzeichnung und Wiedergabe eine bemerkenswerte maximale Datentransferrate von 33 MB/s erzielen. Sie ist damit dreimal höher als bei der konventionellen DVD-Technologie.

Dank dieser Merkmale lassen sich mehr als vier Stunden hoch aufgelöster digitaler Filme mit einer Datentransferrate von 25 MB/s speichern. Die Präzision der Aufzeichnung und Wiedergabe wird überdies durch die abgestimmte Durchlässigkeit des Aufbaus gewährleistet, die Störungen zwischen den Ebenen unterdrückt.

Aufgrund der geringeren Wellenlänge des blauen Laserlichtes lässt sich der Strahl enger fokussieren. Deshalb können die einzelnen Informations-Bits enger gesetzt werden, und somit lässt sich eine höhere Kapazität der einzelnen Scheibe erreichen.

Die neue Disk-Technologie arbeitet mit einem extrem zuverlässigen GeSbTe-Film (Germanium/Antimon/Tellur), der sich ausgezeichnet überschreiben lässt (mehr als 10.000 Zyklen). Ihre hohe Empfindlichkeit ergibt sich durch den Einsatz eines blauen 10-mW-Lasers für den Schreibvorgang, der im Fokus dieselbe Intensität erreicht wie bei der konventionellen Technologie der optischen Disks.

Zusammen mit einem neu entwickelten Aufbau der Disk, bei dem die Mittellöcher des ersten und zweiten Mediums geringfügig gegeneinander verschoben sind, sorgt dies dafür, dass von einer Seite der Disk auf beide Ebenen problemlos mit einer extrem sta-bilen Spursteuerung zugegriffen werden kann. Matsushita beabsichtigt, diese neue Technologie in seinen Rekordern der übernächs-ten Generation für die Aufzeichnung hochaufgelöster digitaler Videofilme auf optischen Disks einzusetzen.

www.panasonic.de

ComputerPartner-Meinung:

Der Erhöhung der Speicherdichte scheint keine Grenze gesetzt zu sein. Mit dem kommerziellen Einsatz des blauen Lasers hat Matsushita einen Meilenstein in der Speichertechnologie geschafft. Allerdings ist es vom Prototypen bis zum fertigen Produkt noch ein langer Weg. (jh)

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