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6 Irrtümer bei Big Data-Projekten

Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.

3 Schritte für den CIO

Es geht dabei laut Forrester um das Zusammenwirken und Ausweiten von Business IntelligenceBusiness Intelligence, Big Data und Wissen über die Kunden. In den Köpfen und in der Firmenorganisation gilt es demnach dafür zu sorgen, dass aus der bloßen Datenbelieferung erkenntnisgetriebene Handlungen werden. Für den CIO heißt das, dass drei Schritte zu gehen sind: Alles zu Business Intelligence auf CIO.de

1. Zusammenarbeit mit dem CMO, um die ersten Teams und Prozesse zu bilden: Forrester schätzt, dass für das Zusammenführen einer Digital Insights Architecture und für das Einrichten erster Systems of Insight für zwei Jahre ein Budget von 2 bis 10 Millionen US-Dollar einzuplanen sei. "Viel hängt davon ab, wie viel an Dateninfrastruktur bereits vorhanden ist", so die Analysten. Beim fünf- bis 15-köpfigen Team komme es darauf an, die richtigen Skills am richtigen Platz zu haben. Möglicherweise sei die Einstellung neuer Data Scientists oder Data Engineers nötig. Weil der Fokus anfangs auf Kundenengagement liege, sei der Schulterschluss mit dem CMO sinnvoll.

Die Analysten gehen davon aus, dass im Insights-Teams der Fachabteilung bereits Best Practices umgesetzt werden. Nun gelte es, erstens mehr und bessere Datenquellen und -technologien bereitzustellen und zweitens Software-Entwickler und Technologie-Manager für Test, Implementierung und Datensammlung hinzuzufügen. Gefragt seien ferner Führungskräfte mit eigenem Budget und Business-Metriken, die bei der Digitalisierung vorangehen. Nötig sei die Implementierung eines Insights-to-Execution-Prozesses, um aus Daten Aktion werden zu lassen.

Der CIO spiele in zweierlei Hinsicht eine Schlüsselrolle: beim Betrieb der Technologien für die Digital Insights Architektur und bei der Versorgung des Teams mit Entwicklern und technologischen Talenten. "Bei Pizza Hut zum Beispiel arbeiteten CIO und CMO zusammen, um eine mobile App mit Direktbestellung zu implementieren", weiß Forrester. Genutzt wurden dafür mobile Daten, Daten aus den Filialen sowie Erkenntnisse über Kundenloyalität.

2. Ausweitung der IT zu einer Digital Insights-Architektur: Hierbei geht um die Verzahnung von Systemen, die in aller Regel schon vorhanden sind, aber bislang eben isoliert. Forrester macht es anschaulich: Data Warehouse von Microsoft, Analytics von SAS, Application Programming Interface (API) von Appian, Hadoop aus der Cloud, Data Service von The Weather Company, Business Process Management von Pegasystems - womöglich nutzt ein Anwender alles das.

Aber es muss zusammenwachsen. Den Anfang dabei sollte ein Treffen des CIOs mit anderen Führungskräften, Abteilungsleitern, Enterprise Architects und auch Anbietern machen. Auszuloten ist, wie man bestehende Funktionen miteinander verwebt.

3. Vorteile aus noch reifenden Technologien ziehen: Eine Paketlösung für eine Digital Insights-Architektur gibt es noch lange Zeit nicht. Wer sie bauen will, benötigt einen Mischmasch aus alten und neuen Technologien. Forrester identifiziert dafür vier junge Schlüsseltechnologien: Caching- und API-Technologien, über die sich auf einfache Weise ortsunabhängig Daten ziehen lassen; in der Cloud gehostete Services, die kleinen Teams bei der schnellen Sinnsuche im Datensalat helfen; lernende Maschinen/Cognitive Computing; Management-Infrastrukturen für Big Data, die das Zurechtfinden in komplexen Umwelten erleichtern.

"Je mehr Anwender und Anbieter Systems of Insight meistern werden, umso stärker werden sie statt bloßen Daten digitale Einsichten gewinnen, die geschäftlichen Schwung und Erfolg bringen", lautet das Forrester-Fazit.

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