60 Milliarden E-Mails bis 2006 und kein Ende vom Spam-Lied

10.10.2002
Mit der rasant anschwellenden Flut von E-Mails, die Tag für Tag um den Globus jagen, schwappt auch immer mehr elektronischer Müll hoch, der die Server überlastet und die Produktivität lähmt. Laut Marktforscher IDC wird die Nachfrage nach Filtern zur Abwehr von Junk, Spam & Co. stark ansteigen.

Briefkästen werden heute von vielen nur noch höchstens als Mülleimer benutzt. E-Mails schreiben ist doch viel bequemer: einfach Text eintippen, auf "Senden" drücken, und ab geht die Post. Der Empfänger, egal ob er in Castrop-Rauxel oder in Honolulu sitzt, braucht auch nicht Tage oder gar Wochen darauf zu warten, sondern hat die Nachricht gleich auf dem Bildschirm. Aber auch in den elektronischen Briefkästen sammelt sich exponentiell zur Menge der täglich versandten Textnachrichten immer mehr Müll (englisch: Junk) an. Die meisten kommen in Form von unerwünschten elektronischen Wurfsendungen (Spam) mit oft halbseidenen Angeboten, andere als über einen großen Verteiler verschickte Warnung, Notiz oder Rundschreiben mit mehr oder weniger lustigen Witzen.

Marktforscher IDC schätzt, dass sich die Zahl der weltweit verschickten Mails zwischen 2002 und 2006 von 31 Milliarden auf über 60 Milliarden pro Jahr fast verdoppeln wird, wobei die persönlich adressierten Mails aber nur noch etwas mehr als die Hälfte ausmachen werden.

Enormer Produktivitätsverlust durch E-Müll

Das heißt: Ist es heute schon schwierig genug, Junk von wichtigen oder persönlich adressierten Mails zu unterscheiden, werden die Nutzer in vier Jahren den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sehen können. Oder sie werden aus dem Löschen von ungebetenen Botschaften gar nicht mehr herauskommen. Denn je mehr Junk sich ansammelt, desto mehr werden die Server verstopft. Das geht am Arbeitsplatz natürlich auch auf Kos-ten der Produktivität. Es gibt in Amerika und Europa zwar bereits erste Bemühungen, Spammer vor Gericht zu zerren, aber meist gibt es keine Handhabe gegen sie, weil viele von ihnen anonym bleiben. IDC sieht daher bei den E-Mail-Usern rund um den Globus einen wachsenden Bedarf an Filtertechnologien, die es erlauben, Wichtiges von Unwichtigem zu trennen und Spam-Mails von vornherein abzuwehren. Hauptschwierigkeit ist jedoch, dass auch in vier Jahren noch die meisten Mails über Web-browser versandt werden, und die sehen eine wirksame Spam-Abwehr in der Regel nicht vor. (kh)

www.idc.com

ComputerPartner-Meinung:

Filter und Firewalls helfen auch nur bedingt gegen den Ansturm von Spam-Mails mit meist dubiosen Inhalten. Hier wäre eine konsequente Verfolgung von Beschwerden durch den Provider oder Online-Dienst gefordert. Komisch nur, dass einige von ihnen Junk von vornherein herauszufiltern vermögen, während andere damit auch noch Geschäfte zu machen scheinen. (kh)

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