802.11n-Draft erstmal gescheitert

04.05.2006
Es ist zwar typisch, dass erste Drafts zu neuen Techniken erst mal abgelehnt werden, doch im Fall des in der ersten Verhandlungsrunde gescheiterten WiFI-Standards 802.11n (gemäß IEEE) ist es ärgerlich. Denn es

Es ist zwar typisch, dass erste Drafts zu neuen Techniken erst mal abgelehnt werden, doch im Fall des in der ersten Verhandlungsrunde gescheiterten WiFI-Standards 802.11n (gemäß IEEE) ist es ärgerlich. Denn es gibt bereits "pre-802.11n"-Produkte, und diese nehmen für sich in Anspruch, für diesen schnellen Standard gerüstet zu sein.

Das mag die beste Herstellerabsicht sein - Tatsache aber ist, dass die WiFi-Komponenten verschiedener Hersteller nicht zusammen arbeiten. Denn jeder Anbieter hat seine eigene Version entwickelt. Auf die Interpretation von 802.11n durch den jeweiligen Konkurrenten kann er keine Rücksicht nehmen - er weiß sie nicht einmal.

So werten Beobachter das Scheitern der ersten Verhandlungsrunde - der Vorschlag erhielt nicht die notwendigen 75 Prozent Ja-Stimmen - als gewiss nicht überraschend. Doch sie warnen Käufer davor, sich einzubilden, sie könnten verschiedene "pre-802.11n"-Produkte mischen. Auch die Versicherung von Herstellern, die Produkte nach Verabschiedung des Standards im Jahr 2007 einfach updaten zu können, bezweifeln sie.

"Der Standardisierungsprozess ist geprägt von vielen überraschenden Wendungen", drückt sich Craig Mathias, Analyst des amerikanischen Wireless-Berater Farpoint Group, drastisch aus. "Wer behauptet, er wüsste, was der schlussendliche Draft beinhaltet, muss vernebelt sein."

Die Industrie setzt große Hoffnungen auf den 802.11-Standard, da mit ihm Übertragungsraten von bis zu 600 Mbit/s möglich sein sollen. Mit der aktuellen 802.11g-Technik können allenfalls (geteilte) 54 Mbit/s gefunkt werden. (wl)

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