In China hat Apple schon länger Probleme mit so genannten Garantie-Betrug im industriellen Umfang: Ein aus Einzelteilen zusammengesetztes defektes iPhone wird beim Apple Store kostenlos repariert und mit Gewinn weiterverkauft ( wir berichteten im Oktober 2018). Offensichtlich wird dieser Trick nicht nur in China angewandt, wie die Zeitung „The Olympian“ berichtet. Gegen zwei in Oregon studierende Chinesen wurde gerade Anklage erhoben, sie hätten bei Apple tausende iPhones eingeschickt und eine Garantiereparatur beantragt. Zu einem der Angeklagten ließen sich 3069 Garantieanfragen zurückverfolgen, davon 1493 mit Erfolg. Über 200 Garantiefälle ließen sich zum anderen Angeklagten zuordnen.
Laut Zeitung entstand Apple dabei allein durch einen der Angeklagten ein Schaden von knapp 900 000 US-Dollar. Die nicht mehr startenden iPhones hatten die beiden Studenten aus China zugeschickt bekommen und dann einzeln bei Apple eingereicht. Die Ersatz-iPhones wurden dann nach China zurückgeschickt und verkauft – von den Verkäufern erhielt dann die Mutter eines Angeklagten einen Anteil ausgezahlt. Das blieb offenbar nicht unbemerkt, Apple hatte einem der Chinesen bereits eine Abmahnung geschickt, dann war der Zoll auf die illegalen Lieferungen gefälschter iPhones aufmerksam geworden.