Ab 2.500 Euro Bestellwert verlangt Tech Data keine Frachtkosten mehr

15.06.2006
Unter anderemdas neue Logistikzentrum tschechischen Bor soll das ermöglicht haben: Tech Data berechnet die Frachtpreiskonditionen neu. Vor allem SMB-Händler würden davon profitieren, so der Broadliner.

Ab kommenden Montag, dem 19. Juni 2006, berechnet Tech Data die Frachtkosten für reguläre Zustellungen mit neuen Sätzen. Die wohl wichtigste Änderung: Ab einem Bestellwert von 2.500 Euro liefert der Broadliner die Waren versandkostenfrei, gleich über welches System (Telefon, Fax oder Webshop "InTouch") der Auftrag bei Techdata eingegangen ist.

Warenorder von geringerem Wert berechnen sich ab nächster Woche anhand einer vierstufigen Preisstaffel: Bestellungen mit einem Volumen von unter 500 Euro kosten 14,95 Euro beziehungsweise 9,95 Euro, wenn sie über "InTouch" abgewickelt werden.

Für Lieferungen mit einem Warenwert von 500 bis 999 Euro verlangt Tech Data künftig 8,95 Euro (InTouch 6,95 Euro) und von 1.000 bis 2.499 Euro noch 5,95 Euro (InTouch 3,95 Euro).

Bei allen Preisen setzt der Distributor dabei "reguläre Fracht" voraus, die keine Sonderdienste wie Früh- oder Samstagszustellung beinhalten. Für diese Dienste hat der Distributor die Preise um jeweils fünf Euro angehoben.

Für das Gros der Fachhändler bedeutet die neue Preisstruktur von Tech Data in jedem Fall einen Kostenvorteil: Wiederverkäufer mussten bislang bei regulären Bestellungen unter 1000 Euro eine Frachtgebühr von bis zu 9,95 Euro bezahlen, auch wenn sie InTouch für die Order einsetzten.

Lager in Bor schafft neue Konditionen

Nach Unternehmensangaben ermögliche auch das im Mai 2006 eröffnete Logistikzentrum im tschechischen Bor (ComputerPartner Ausgabe 23 Seite 12) die neuen Konditionen. Tech Data erhofft sich zudem, dank der neu gesetzten Anreize vermehrt konsolidierte (zusammengefasste) Ladeeinheiten ausliefern zu kommen. Deutschland-Chef Klaus Schlichtherle: "Als fairer Partner wollen wir künftig die Kostenvorteile weitergeben, die uns bei größeren Aufträgen entstehen".

Doch keine Medaille ohne Kehrseite: Denn kleinere Aufträge könnten für den Distributor langfristig teurer zu stehen kommen als die maximalen 9,95 Euro: Faktoren wie halbausgelastete Transporter, Wartezeiten an der Grenze oder Maut drohen könnten sich als Kostenmulitiplikator bei kleinen Lieferungen erweisen. Uwe Thiel, bei Tech Data für die Entwicklung des Systems mit verantwortlich, betont etwa, dass die beim Distributor entstehenden Kosten von Klein- und Kleinstaufträgen "derzeit besonders hoch" seien. Thiel: "Wir wünschen uns eine Erhöhung des durchschnittlichen Auftragswertes, da wir dann Kostenvorteile erzielen, die wir weitergeben". (aro)

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