Abgabenplus bis 2006 auf 747 Millionen Euro

18.09.2003

Die Summe der pauschalen Urheberrechtsabgaben auf digitale Medien und Geräte könnte 2006 in Deutschland auf 747 Millionen Euro anwachsen. Diese Zahl ergibt sich aus den bestehenden und diskutierten Abgaben auf CD-Rs, DVD-Rs, Scanner, Brenner und ähnliche Geräte in Verbindung mit der prognostizierten Marktentwicklung. Selbst wenn nur die aktuellen und beschlossenen Abgaben berechnet werden, liegt deren Volumen 2006 bei 172 Millionen Euro. 2002 betrug dieser Wert noch 107 Millionen Euro. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Rightscom Limited, die im Auftrag der BSA die Entwicklung der digitalen Abgaben in fünf europäischen Ländern untersucht hat.

Die Studie stützt sich auf Daten aus Frankreich, Deutschland, Italien, die Niederlande und Spanien. In diesen Staaten würde das Volumen der Urheberrechtsabgaben von 309 Millionen Euro 2002 auf 1,5 Milliarden Euro 2006 steigen, sollten die Erweiterungen der digitalen Abgaben durchgesetzt werden. Selbst wenn nur die bestehenden Gesetze als Grundlage angenommen werden, würden laut Studie die Verbraucher 2006 insgesamt 861 Millionen Euro an pauschalen Zuschlägen auf den Preis ihrer digitalen Medien und Geräte zahlen.

"Durch diesen Anstieg beinahe auf das Fünffache wird dem dynamischsten Wachstumssektor in der EU nicht geholfen. Im Gegenteil, es bringt Europa in eine ungünstige Position in der globalen Wirtschaft", gibt Francisco Mingorance, European Policy Director der BSA, zu bedenken.

Deutschland sei Vorreiter auf diesem Gebiet und dadurch im Brennpunkt der Problematik. Wenn die umstrittenen Abgaben auf PCs und andere digitale Geräte eingeführt würden, stiege das Volumen der digitalen Abgaben auf das Siebenfache des derzeitigen Wertes an. Für Frankreich, das 2002 mit 119 Millionen Euro noch vor dem Nachbarland lag, erwartet Rightscom einen Anstieg auf 451 Millionen Euro. (go)

www.bsa.com

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