Abschied vom klassischen Retail

22.03.2007
Geschäftsführer Thomas Grethe führt Konica Minolta PS zurück zu seinen Wurzeln: Der Druckerhersteller wird sich vom klassischen Retail-Geschäft verabschieden und stattdessen wieder im professionellen Umfeld punkten.

Von Marzena Fiok

Seit August 2006 ist Thomas Grethe Geschäftsführer von Konica Minolta PS. In den vergangenen Monaten hat er an der künftigen Ausrichtung des Unternehmens gearbeitet, die Details sollen dem Fachhandel Mitte April vorgestellt werden. ChannelPartner hat er vorab einen exklusiven Einblick in die neue Strategie gewährt.

Die Zukunft von Konica Minolta ist ein Weg zurück zu den Wurzeln: weniger Massengeschäft, mehr Qualität. "Wir gehen aus dem klassischen Retail raus", bestätigt Thomas Grethe. Der künftige Fokus wird ausschließlich auf dem B2B-Markt liegen: "Alle unsere neuen Geräte sind darauf ausgelegt", so Grethe. In den vergangenen Monaten hat man das Geschäft bereits deutlich zurückgefahren, was allerdings auch sinkende Marktanteile zur Folge hat. Trotzdem sieht Grethe sein Unternehmen auf dem richtigen Weg: "Diese Entscheidung wirkt sich natürlich auch auf die abgesetzten Stückzahlen aus. Aber was nützen uns die Stückzahlen, wenn man kein Folgegeschäft hat?"

Klasse statt Masse

Konica Minolta PS will im Lösungsbereich punkten, vor allem für Fachhändler und B2B-Kunden wieder attraktiver werden. Um dieses Ziel zu erreichen, wird Konica Minolta seinen Kunden ein neues Klick-Konzept anbieten und die Produktpalette deutlich nach oben ergänzen. So sind unter anderem zwei neue A3-MFPs geplant, die vor allem durch umfangreiche Finishing-Funktionen punkten sollen.

Einen Wachstumsschub verspricht sich der Hersteller außerdem von den neuen Economy-Modellen der Magicolor-Serie (5550 und 5570). Leistungsmäßig decken sie alles bis hin zu Kunstdruck ab, sind aber auch im Office-Umfeld attraktiv, weil sie dank der neuen Technik Tonereinsparungen von bis zu 50 Prozent ermöglichen sollen. "Wir konzentrieren uns künftig in erster Line darauf, Lösungen und Anwendungen zu vermarkten. Unsere Stärke liegt in der Druckqualität - das ist als Argument allerdings schwerer zu vermitteln als ein günstiger Preis."

Damit die Argumente beim Kunden auch wirklich ankommen, hat Konica Minolta auch ein neues Fachhandelsprogramm erarbeitet: "Wir werden den Händlern neue Möglichkeiten eröffnen, mehr Marge zu machen", verspricht Grethe. Dafür erwartet der Manager allerdings auch ein klares Bekenntnis zur Marke. Wie der Manager sagt, habe die Praxis gezeigt, dass sich die meisten Händler für ein oder zwei Hersteller entscheiden müssen, weil sie gar nicht die Kapazität haben, mehr Marken im B2B-Umfeld bedienen zu können. "Loyalität wird deshalb das Hauptthema der Zukunft sein. Und wer sich zu uns bekennt, bekommt auch die entsprechende Unterstützung."

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