Acer-Geschäftsführer Klaus Muuß antwortet CP-Chefredakteur Damian Sicking

12.06.1996
vielen Dank für Ihre Interesse an unserem "anwenderspezifischen Computer" (ASC). Leider muß ich Sie enttäuschen: Acer wird kurzfristig keinen Netzcomputer auf den Markt bringen. Unser Unternehmen hat zwar im Hinblick auf die OEM-Kunden ein solches Gerät entwickelt. Gleichzeitig untersuchten wir jedoch, ob dafür im Markt Bedarf besteht. Unsere Ergebnisse zeigen, daß das bislang nicht so ist. Daran wird sich, unserer Ansicht nach, in naher Zukunft auch nichts ändern.

vielen Dank für Ihre Interesse an unserem "anwenderspezifischen Computer" (ASC). Leider muß ich Sie enttäuschen: Acer wird kurzfristig keinen Netzcomputer auf den Markt bringen. Unser Unternehmen hat zwar im Hinblick auf die OEM-Kunden ein solches Gerät entwickelt. Gleichzeitig untersuchten wir jedoch, ob dafür im Markt Bedarf besteht. Unsere Ergebnisse zeigen, daß das bislang nicht so ist. Daran wird sich, unserer Ansicht nach, in naher Zukunft auch nichts ändern.

Es sprechen viele Faktoren gegen einen Erfolg des Netzcomputers im Massenmarkt: die Onlineverbindungskosten, die langsame Datenübertragung und die Datensicherheit. Genauso sehen das ja auch die Fachhändler, wie die Umfrage auf der Titelseite der letzten Ausgabe Ihrer Zeitung belegt. Unserer Meinung nach hat der NC nur dort eine Chance, wo er über eine Standleitung mit seinen Servern verbunden ist: in den Intranet großer Unternehmen. Hier kann er die bislang eingesetzten "dummen" Terminals ersetzen.

Unsere Marktuntersuchung über den Netzcomputer ergaben gleichzeitig, daß es sehr wohl Bedarf für anwendungsspezifische Computer gibt. Deshalb haben wir, zusammen mit Fachhändlern und Endkunden, die "ASC-Strategie" ausgearbeitet. Die ASC's werden von uns in großen Mengen für bestimmte kommerzielle Anwendungen produziert. Acer ist mit seinen 40 Montagestätten ohne großen Aufwand dazu in der Lage. Wir sind darauf vorbereitet, hohe Stückzahlen auszuliefern und so die Anforderungen dieses neuen Marktes schnell zu befriedigen.

Wie sollte unserer Meinung nach ein anwendungsspezifischer Computer aussehen und wo kommen sie zum Einsatz? Ein ASC besteht nur aus der Hardware, die die jeweiligen Applikationen verlangen. Zum Beispiel benötigt ein ASC, der als Bankterminal eingesetzt wird, für die bankinterne Software in der Regel kein Windows. Das bedeutet wiederum, ein solcher Computer braucht viel weniger Speicher. Festplattenkapazität und auch die Grafikfähigkeiten müssen nicht besondern hoch entwickelt sein. Genauso wäre auch ein ASC denkbar, der für Computerschulungen mit interaktiven CD-ROM's eingesetzt wird. Er braucht zwar eine große Speicherkapazität, eine Soundkarte, CD-ROM und eine anspruchsvolle Grafikkarte, aber keine große Harddisk und auch keine zweite Com-Schnittstelle. Auf diese Art und Weise werden drastisch Hardwarekosten gespart, ohne die Nachteile einer ständigen Online-Verbindung oder eines Performance-Verlustet hinnehmen zu müßen. Der ASC ist auch für den Endkundenmarkt interessant, zum Beispiel lassen sich getrennte Produkte für Schreibapplikationen, Internet-Anbindungen und den Einsatz von Computerspielen denken.

Aufgrund unserer Markteinschätzung und unserer ersten Erfahrungen sind wir überzeugt davon, daß der ASC ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung ist. Ich hoffe, daß Ihnen diese Informationen weiterhelfen. Wenn Sie noch weitere Fragen haben, so rufen Sie mich bitte an.

Mit freundlichen Grüßen

Acer Computer GmbH

Klaus Muuß

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