Acer in börsengerechte Häppchen geteilt

15.03.1996
AHRENSBURG: Acer strukturiert weltweit um. Der Mutterkonzern will nach Angaben des Firmengründers Stan Shih langfristig nur noch als Zentrale für Forschung und Entwicklung fungieren, alles andere soll den einzelnen Business-Units der einzelnen Länder überlassen bleiben.Klaus M. Muuß ist befördert worden. Der Deutschland-Geschäftsführer für Acer darf sich ab sofort nebenbei noch um die Geschäfte in über 20 verschiedenen Ländern des Geschäftsbereiches Zentraleuropa - dazu gehören bei Acer beispielsweise die Schweiz, Österreich und die Länder Osteuropas einschließlich der baltischen Staaten - kümmern. "Ich mußte mir erstmal eine Landkarte von Europa kaufen, um zu sehen, wo Länder wie Moldavien überhaupt liegen", frotzelt Muuß.

AHRENSBURG: Acer strukturiert weltweit um. Der Mutterkonzern will nach Angaben des Firmengründers Stan Shih langfristig nur noch als Zentrale für Forschung und Entwicklung fungieren, alles andere soll den einzelnen Business-Units der einzelnen Länder überlassen bleiben.Klaus M. Muuß ist befördert worden. Der Deutschland-Geschäftsführer für Acer darf sich ab sofort nebenbei noch um die Geschäfte in über 20 verschiedenen Ländern des Geschäftsbereiches Zentraleuropa - dazu gehören bei Acer beispielsweise die Schweiz, Österreich und die Länder Osteuropas einschließlich der baltischen Staaten - kümmern. "Ich mußte mir erstmal eine Landkarte von Europa kaufen, um zu sehen, wo Länder wie Moldavien überhaupt liegen", frotzelt Muuß.

Der Grund für den Zuwachs an Verantwortungsbereichen für den Deutschland-Vorderen: Acer Europe wird in die Einheiten Nord- und Westeuropa, Zentral- und Osteuropa sowie Südeuropa aufgeteilt. "Wir werden kleiner, um schneller größer zu werden", hatte Shih diesen Schritt ein wenig kryptisch begründet. Muuß übersetzt mit einem Beispiel: "20 Prozent Umsatzwachstum für ein Unternehmen mit 5 Milliarden Dollar Umsatz ist nicht einfach. 50 Prozent Umsatzwachstum für ein Unternehmen mit 500 Millionen Dollar dagegen ist einfacher. Außerdem heißt bei uns die Zielvorgabe: Im 21. Jahrhundert sollen 21 Unternehmen der Acer-Gruppe weltweit an Börsen notiert sein. Und dazu gehören natürlich auch die jetzt geschaffenen drei regionalen Business-Units."

Für Muuß ändert sich damit einiges, für die Handelspartner hierzulande allerdings bleibt alles beim alten. "Ganz konkret: Die gesamte Vertriebsstruktur in Deutschland bleibt davon unangetastet", versichert Muuß.

An der Aufteilung OEM-Geschäft, Fachhändler und Massenvertrieb über Retail-Ketten ändert sich also nichts. Das OEM-Business macht immer noch rund 40 Prozent der Geschäfte des Herstellers aus. "Da gibt es kaum Konflikte mit dem Fachhandel", weiß Muuß. Schwieriger wird es da mit Anbietern wie beispielsweise der Brinkmann-Kette, die Acer neben den Fachhandelspartnern beliefert. Doch für Muuß ist da Entspannung angesagt: "Durch den neuen Consumer-PC, den wir auf der

CeBIT vorstellen, wird sich das alles beruhigen."

Der "petrol-grüne Computer mit 37 installierten Software-Titeln inklusive Kochbuch für alle", wie Muuß das Gerät beschreibt, gehört den Massen-Retailern, während die professionellen Systeme dem Fachhandel vorbehalten bleiben sollen.

Für das laufende Geschäftsjahr stellt Muuß äußerst rosige Prognosen: "Wir wollen unseren Umsatz auf 550 Millionen in Deutschland steigern", hofft der Acer-Mann. Schließlich hat er noch Nachholfbedarf: Während das Wachstum des Konzerns weltweit mit rund 77 Prozent im vergangenen Geschäftsjahr beziffert wird, hinkt Deutschland mit 65 Prozent da etwas hinterher. (du)

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