Acer sorgt vor für die Post-PC-Ära

12.02.1999
MÜNCHEN: Angesichts des rapiden Preisverfalls auf dem PC-Markt schlottern vielen Herstellern bereits die Knie, und sie beginnen, nach neuen Geschäften Ausschau zu halten. So auch Taiwans Top-PC-Schmiede Acer, die mit Settop-Box-ähnlichen Produkten massiv in den festlandchinesischen Low-Budget-Markt drängt.

Taiwans Aushängeschild Nummer eins, Acer Inc., nimmt sich für das neue Geschäftsjahr 2000 ein Umsatzziel von umgerechnet etwa zehn Milliarden Dollar vor. Knapp die Hälfte davon will der taiwanische Hersteller mit sogenannten "Information Appliances", also IT-Produkten erzielen, die im Gegensatz zu PCs und Notebooks nur ganz bestimmte Funktionen haben.

Um in der "Post-PC-Ära" (Acer-CEO Stan Shih) konkurrenzfähig zu bleiben, will der asiatische PC-Riese eine neue Firma gründen, die anwendungsspezifische integrierte Schaltkreise, sogenannte ASICs, entwickeln soll. Shih denkt hierbei an einen "Acer Inside"-Service, der Internet-Dienste, Software, Netzwerke und Applikationen zusammenführen soll.

Acer hat bereits begonnen, vor allem Festlandchina, aber auch Amerika mit den X-Computern (XCs) zu überschwemmen. Es handelt sich hierbei um abgespeckte Computer, die wie Settop-Boxen eingeschränkte Funktionen haben, aber alle Internet-fähig sein sollen. Denn Shih ist überzeugt, daß das Internet unser Leben in einer Weise verändert, wie es noch nicht einmal die Industrielle Revolution vermocht hat. Um seine XC-Pläne zu forcieren, ist das Wunderkind Taiwans eine Reihe von Partnerschaften eingegangen, so zum Beispiel mit der Telefongesellschaft US West, um in Amerika Acer Cyber-TV publik zu machen. Wenn sich die XC-Pläne weiter so gut entwickeln, könnte Shih mit seiner Prognose von 1997 recht behalten, daß Acer im Jahr 2010 zehnmal so viele XCs wie PCs verkaufen wird. (kh)

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