Deutschland als "Insel der Glückseligen"

Acer und Partner am Nürburgring

08.02.2012

"Simply Plan" gegen "Simply Red"

Thom zitierte für seine Präsentation zusammen mit der TV-Moderatorin Aleksandra Bechtle die Namen verschiedener Rockgruppen und hielt unter dem Namen von "The Naked and the Famous" auch mit der Acer-Misere 2011 nicht hinterm Busch. Der allgemeine Markteinbruch und das Wegbrechen von Marktanteilen in EMEA, der spektakuläre CEO-Rücktritt im März, ein dreistelliger Millionenverlust wegen hoher Lagerabschriften und Restrukturierungskosten sowie 300 Stellenstreichungen in EMEA im zweiten Quartal 2011 sprechen für sich - ebenso der Abbau der Defizite gegen Jahresende und Erfolgszahlen wie 95.000 Acer-Partnergeschäfte in 70 Ländern weltweit, 30 Millionen verkaufte Notebooks, 20 Millionen Monitore und 9,7 Millionen Desktop-PCs.

Im Foyer unter Europas größter LED-Bildwand waren Produkt- und Partnerausstellung sowie - partygemäß - Imbissbuden aufgestellt.
Im Foyer unter Europas größter LED-Bildwand waren Produkt- und Partnerausstellung sowie - partygemäß - Imbissbuden aufgestellt.

"In Extremo 2011" galt für die Marktanteile, wonach Acer zwar bei PC-Systemen auf Platz vier zurückgefallen ist, bei Notebooks aber weiter die Nummer zwei weltweit ist, in Deutschland sogar immer noch die Nummer eins. So zumindest die Zahlen bis Q3/11, denn die fürs vierte Quartal stehen noch aus. Weltweit wie in Europa und Deutschland habe sich Acer zum Ziel gesetzt, im Tablet- und Ultrabook-Bereich Gas zu geben und mit Letzteren Marktführer zu werden, so Thom. Was den lange von Acer dominierten und stark rückläufigen Netbook-Markt betrifft, sei der eigentliche Angriff nicht von iPad & Co. ausgegangen, sondern vielmehr von ausgewachsenen Notebooks im Billigsegment von teils 299 Euro. In Deutschland, das die Krise gut gemeistert habe und das er im europäischen Kontext bei mobilen Rechnern geradezu als "Insel der Glückseligen" beschreibt, seien bei Netbooks zwar zweistellige Umsatzeinbrüche zu verzeichnen gewesen, insgesamt sei der Notebook-Absatz im B2B-Segment aber 2011 um 18 Prozent, im B2C-Kanal immerhin noch um 7 Prozent angestiegen. Damit zitiert Thom GfK-Zahlen, die, anders als die von Gartner, IDC und Context, den Sell-out und nicht nur die Lieferungen ab Distribution aufzeigen.

Entgegen früherer Aussagen aus Taiwan sieht Acer Auswirkungen aus der Flutkatastrophe in Thailand, vor allem was die Verfügbarkeit von Festplatten angeht, aber im März soll sich die Situation weitgehend wieder normalisieren, so Thom. Die Euro-Krise setzt sich seiner Einschätzung nach fort, was in einem erstarkten Dollar resultiere, aber auch in stabilen Preisen. Während Microsoft mit Windows an Mac OS und Android in den vergangenen zwei Jahren Marktanteile verloren habe, sei damit zu rechnen, dass sich das mit Windows 8 auf entsprechenden Tablets und Ultrabooks ab der zweiten Jahreshälfte umkehre.

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