Acer will von IBM-Lenovo-Deal profitieren

17.06.2005
Guter Dinge, dass Acer Inc. IBM nach der Übernahme der PC-Sparte durch Lenovo (Legend) Marktanteile wegschnappt, ist Gianfranco Lanci, seit Herbst 2004 Chef des taiwanesischen Unternehmens.

Guter Dinge, dass Acer Inc. IBM nach der Übernahme der PC-Sparte durch Lenovo (Legend) Marktanteile wegschnappt, ist Gianfranco Lanci, seit Herbst 2004 Chef des taiwanesischen Unternehmens.

Heute sei Acer schon der fünftgrößte PC-Hersteller. Für 2005 rechnet Lanci mit einem Absatzplus von 40 bis 50 Prozent und bis Jahresende mit einem Weltmarktanteil von zwischen 4,5 und 5,0 Prozent nach 3,6 Prozent im März. Lenovo und IBM kämen zusammen auf einen Marktanteil von 7,1 Prozent.

Der Verkauf der PC-Sparte von IBM an die chinesische Lenovo Group habe aber für "Turbulenzen" in dem Markt gesorgt. Einige von IBMs Kunden hätten nach dem Lenovo-IBM-Deal schon begonnen, ihre Einkaufspläne zu revidieren. Acer investiere derzeit in Markenkampagnen und in die Verbesserung des Distributionsnetzes in den USA und China und gehe davon aus, bis 2007 unter den Top 3 weltweit zu sein.

Der Italiener Lanci, der im September 2004 die Firmenleitung bei Acer übernommen hat, will die Abhängigkeit von Europa reduzieren, wo Acer fast zwei Drittel der Umsätze macht. Übernahmepläne gebe es derzeit keine, vielmehr wolle man aus eigener Kraft seine Ziele erreichen.

Acer habe allerdings erwogen, die PC-Sparte von IBM zu übernehmen, doch das US-Unternehmen habe zuviel verlangt, gab Lanci zu, der das Unternehmen immer noch von Mailand aus leitet, aber jeden Monat für eine Woche nach Taiwan fliegt.

Ähnlich wie Lanci hat sich gestern übrigens auch Walter Deppeler, Senior Corporate Vice President bei Acer Inc., verantwortlich für EMEA, geäußert, als er von ComputerPartner zu Gerüchten angesprochen wurde, dass Acer an einer Übernahme der PC-Sparte von HP interessiert sei.

Acer hat im Dezember den Forecast auf einen Umsatz von 9 Milliarden Dollar und einen Gewinn von 229 Millionen Dollar angehoben. Die 11-prozentige Abwertung des Euro gegenüber dem US-Dollar werde keine großen Auswirkungen auf das Unternehmen haben, sagte Lanci der Taipei Times. "Auf der einen Seite mag die Abwertung des Euro zwar schlecht für die PC-Industrie sein, auf der anderen Seite ist sie aber auch gut für die europäische Wirtschaft." An der der Hedging-Politik von Acer werde sich nichts ändern. Normalerweise strebe man eine 100-prozentige Absicherung der Termingeschäfte an.

Das US-Geschäft, das Lanci vor zwei Jahren aus dem Dahindümpeln retten sollte, soll in zwei Jahren 25 Prozent des Umsatzes bringen. Derzeit sind es 10 Prozent. Der EMEA-Anteil soll dann auf 50 Prozent sinken.

Der Retail-Anteil soll sich in den kommenden Jahren von 70 bis 80 Prozent auf 30 bis 40 Prozent verringern, so dass der Fachhandelsanteil auf 60 bis 70 Prozent steigt, verheißt Lanci. Bis Ende 2005 rechnet der Acer-President bereits mit einem Fachhandelsanteil von 40 Prozent im PC-Geschäft. (kh)

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