Acers Tablet-PC-Schelte: Microsoft tut zuwenig für die Notebook-Alternative PCs

01.10.2003
Mit Tablet-PCs kann man derzeit nur Geld verlieren. Diese Erfahrung macht Acer, eine der ersten Firmen, die Microsofts im Jahr 2001 erstmals angekündigte, im November 2002 vorgestellte Alternative zu Notebooks anbietet. "Niemand kann derzeit mit einem profitablen Tablet-PC-Geschäft rechnen", erklärte Campell Kan, Chef der Notebook-Abteilung des taiwanischen Herstellers, in einem Interview mit dem IDG-News-Service. Die Nachfrage sei zu gering; monatlich 8.000. höchstens aber ausgelieferten 10.000 Tablet-PCs würden die 10 Millionen Dollar-Investition zum Verlustgeschäft machen. Laut Kan hatte Acer mit monatlichen Stückzahlen in der Größenordnung von zwischen 20.000 und 30.000 Tablet-PCs kalkuliert. "Wir sind nicht zufrieden", fasste der Manager seine Sicht der Dinge zusammen, die deutlich von seinem Unmut über Microsoft mangelnde Unterstützung für die Notebook-Alternative geprägt ist. Kan vermisst das Engagement des Urhebers. "Ich kann nicht erkennen, dass Microsoft viel dafür getan hätte, den Markt voran zu bringen", kritisiert er das Marketing der Redmonder. Dieses, in Kombination mit den hohen Tablet PC-Preisen und dem Fehlen von Anwendungen, die auf die Rechner zugeschnitten wären, seien die Gründe für den mangelnden Erfolg der tragbaren Computer.Allerdings wisse er, dass die Gates-Company im vierten Quartal eine Marketingkampagne starten werde, um die Tablet PCs im Weihnachtsgeschäft an den Mann zu bringen. Entsprechend werde Acer seine momentan drei Modelle um ein viertes erweitern. Das "Travel Mate C300" genannte Modell mit einem 14.1-Zoll Bildschirm und internem, wahlweise mit einem DVD-ROM oder CD-ROM-Laufwerk ausgerüstet, kann sowohl als Notebook als auch als stiftbasierter Tablet PC verwendet werden. Es soll rund 2.000 Dollar kosten. Kans Microsoft-Kritik endete allerdings mit der eher versöhnlichen Bemerkung, man könne nicht mit allem sofort Geld verdienen. "Man muss auch in die Zukunft investieren", so der Acer-Manager, der damit auf das für 2005 oder 2006 angekündigte neue Windows-Betriebssystem anspielte. Im Moment aber gilt es vielleicht, den Rat der IDC -Analystin Kitty Fok zu beherzigen. Sie schlägt vor, den Tablet-PC als Nischenprodukt mit gerätetypischen Anwendungen einem kleinen Kreis von Interessenten schmackhaft zu machen. Oder, wie ihr zweiter Vorschlag lautet, einfach die Preise zu senken.(wl)

Mit Tablet-PCs kann man derzeit nur Geld verlieren. Diese Erfahrung macht Acer, eine der ersten Firmen, die Microsofts im Jahr 2001 erstmals angekündigte, im November 2002 vorgestellte Alternative zu Notebooks anbietet. "Niemand kann derzeit mit einem profitablen Tablet-PC-Geschäft rechnen", erklärte Campell Kan, Chef der Notebook-Abteilung des taiwanischen Herstellers, in einem Interview mit dem IDG-News-Service. Die Nachfrage sei zu gering; monatlich 8.000. höchstens aber ausgelieferten 10.000 Tablet-PCs würden die 10 Millionen Dollar-Investition zum Verlustgeschäft machen. Laut Kan hatte Acer mit monatlichen Stückzahlen in der Größenordnung von zwischen 20.000 und 30.000 Tablet-PCs kalkuliert. "Wir sind nicht zufrieden", fasste der Manager seine Sicht der Dinge zusammen, die deutlich von seinem Unmut über Microsoft mangelnde Unterstützung für die Notebook-Alternative geprägt ist. Kan vermisst das Engagement des Urhebers. "Ich kann nicht erkennen, dass Microsoft viel dafür getan hätte, den Markt voran zu bringen", kritisiert er das Marketing der Redmonder. Dieses, in Kombination mit den hohen Tablet PC-Preisen und dem Fehlen von Anwendungen, die auf die Rechner zugeschnitten wären, seien die Gründe für den mangelnden Erfolg der tragbaren Computer.Allerdings wisse er, dass die Gates-Company im vierten Quartal eine Marketingkampagne starten werde, um die Tablet PCs im Weihnachtsgeschäft an den Mann zu bringen. Entsprechend werde Acer seine momentan drei Modelle um ein viertes erweitern. Das "Travel Mate C300" genannte Modell mit einem 14.1-Zoll Bildschirm und internem, wahlweise mit einem DVD-ROM oder CD-ROM-Laufwerk ausgerüstet, kann sowohl als Notebook als auch als stiftbasierter Tablet PC verwendet werden. Es soll rund 2.000 Dollar kosten. Kans Microsoft-Kritik endete allerdings mit der eher versöhnlichen Bemerkung, man könne nicht mit allem sofort Geld verdienen. "Man muss auch in die Zukunft investieren", so der Acer-Manager, der damit auf das für 2005 oder 2006 angekündigte neue Windows-Betriebssystem anspielte. Im Moment aber gilt es vielleicht, den Rat der IDC -Analystin Kitty Fok zu beherzigen. Sie schlägt vor, den Tablet-PC als Nischenprodukt mit gerätetypischen Anwendungen einem kleinen Kreis von Interessenten schmackhaft zu machen. Oder, wie ihr zweiter Vorschlag lautet, einfach die Preise zu senken.(wl)

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