Beteiligungsfirma Aurelius greift zu

Actebis-Besitzer Arques droht die Übernahme

16.09.2008
Actebis-Besitzer Arques AG muss eine Übernahme fürchten. Denn Münchener Beteiligungsfirma Aurelius strebt die Kontrolle über die Starnberger an.

Actebis-Besitzer Arques AG muss eine Übernahme fürchten. Denn Münchener Beteiligungsfirma Aurelius strebt die Kontrolle über die Starnberger an. Das Unternehmen teilte in einer Pflichtmeldung nicht nur mit, es habe mehr als drei Prozent an der Starnberger Firma erworben, sondern erklärte des Weiteren, es beabsichtige, "gemeinsam mit institutionellen ausländischen Investoren den Anteil an Arques auf ein signifikantes Niveau zu erhöhen". Institutionelle Arques-Aktionäre hätten bereits ihre "Unterstützung dieses Vorhabens signalisiert".

Möglich macht dies nicht zuletzt der in den letzten Monaten erfolgte Kurssturz der Starnberger, bedingt durch eine Reihe verunglückter Geschäfte. Mit der derzeitigen Börsenkapitalisierung von 182 Millionen Euro stellt Arques ein echtes Schnäppchen dar. Dazu erklärte Aurelius, es werde binnen Wochen seine Anteile erhöhen.

Die Stellungsnahme von Arques, das allein mit dem Distributor Actebis mehr wert sein dürfte als sein derzeitiger Börsenwert, lies nicht auf sich warten. Die Starnberger erklärten lapidar, sie würden "prüfen, ob der angestrebte Gremienwechsel mit einer wertsteigernden Transaktion, also einem angemessenen Barübernahmeangebot, verbunden" sei.

Aurelius-Chef Dirk Markus, ein Mitgründer von Arques, machte klar, dass er im Fall einer Übernahem das glücklose Management von Arques austauschen werde. Als "langfristiges Ziel" der Übernahme gab er an, es solle ein schlagkräftiger Marktführers für Umbruch- und Sondersituationen in Europa "geschaffen werden.

.Welche Konsequenzen diese beabsichtigte Übernahme für Actebis haben könnte, war zur Stunde nicht zu erfahren.

Während Aurelius eigener Darstellung zufolge "auf Firmen in Umbruchsituationen und Randbereiche von großen Konzernen" spezialisiert ist, hatte sich Arques lange allein auf Sanierungsfälle konzentriert, die, für einen symbolischen Preis erworben, saniert und teure verkauft wurden. Doch seit mehr als einem Jahr hat das Management seine Strategie geändert und eine Reihe von abweichenden Beteiligungen getätigt, die die Erwartungen nicht erfüllten. (wl)

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