Actebis-Käufer Hemani: "Der Wettbewerb muss sich vor uns fürchten"

01.10.2003
Der Multitasking-Manager Joe Hemani hat derzeit eine Vielzahl von Jobs: Er ist Chairman und Hauptaktionär des englischen Distributors Westcoast, und seit kurzem auch neuer Vorsitzender der Geschäftsführung der Actebis Holding GmbH und wohl baldiger Inhaber der Actebis-Gruppe.In dieser Funktion verliert Hemani keine Zeit, den Wettbewerbern bereits im Vorfeld zu zeigen, wie der Hase läuft. "Wir werden der drittgrößte Distributor in Europa sein. Aber bis Mitte 2004 will ich auf Platz zwei der europäischen Rangliste: Die Pläne dazu habe ich bereits in der Tasche und der Wettbewerb sollte sich fürchten - sehr fürchten", drohte Hemani in einem Interview mit der englischen Fachhandelszeitschrift "Microscope". Zur Zukunft der Actebis-Gruppe will sich der Manager jedoch auch gegenüber dem englischen Fachhandelsjournal nicht auslassen. Es sei noch zu früh, um Details zu kommunizieren, blockt er ab. Lediglich was die Namensgebung betrifft, gesteht er zu, dass der Name Westcoast fallen gelassen werde und die Gruppe - den in 15 Ländern bekannten Namen - Actebis weiterführen werde. Auch die Herstelleraufstellung beider Distributoren (Actebis und Westcoast) bleibe bestehen. "Wir sind sicher, dass wir mit unseren Lieferanten, in den von uns bearbeiteten Regionen, profitabel sein werden", ist der Manager überzeugt.Die Akquisition der Actebis-Gruppe scheint jedoch nicht der letzte Streich des britischen Distributors zu sein: "Es gibt ein Gebiet in Europa, das ebenfalls reif für eine Konsolidierung ist: Und wir haben bereits Pläne, in diese Richtung weiterzugehen", gibt sich Hemani kämpferisch. Genauere Details dieser Pläne will der Manager aber noch nicht bekannt geben. Marktbeobachtern zufolge sei der nordische Distributor Scribone eines der potenziellen Ziele, spekuliert die britische Fachhandelszeitschrift weiter. Mitbewerber beobachten Hemanis Aktionen zwar mit Argusaugen, geben sich jedoch überwiegend gelassen: Meine Oldersma, Managing Director bei Ingram Micro UK, bezweifelt, dass der neue Rivale den zweiten Platz der europäischen Distributoren-Ranglisten erreichen und dabei profitabel sein kann.Nicht nur das Schicksal der Actebis-Gruppe, sondern auch die Zukunft der European Wholesale Group (EWG) ist durch die Westcoast-Einkaufstour ins Wanken geraten. Der Zusammenschluss der vier unabhängigen europäischen Distributoren Also ABC, Esprinet, Copaco und Westcoast sieht der neuen Situation mit gemischten Gefühlen entgegen. Offiziell wird die Akquisition "von allen vier Gründungsmitgliedern als natürliche Entwicklung des EWG-Konzepts begrüßt und akzeptiert." Und die Allianz legt nach: "Westcoast und die anderen drei Mitglieder von EWG haben den gemeinsamen Wunsch, dass Actebis der EWG beitritt." Hinter den Kulissen ist jedoch noch alles unklar. So hänge die Aufnahme von Actebis von verschiedenen Vorbedingungen ab. Zum Beispiel müsse ein neues Geschäftsmodell innerhalb der Gruppe definiert werden. "Dieses muss den neuen Herausforderungen gerecht werden, die aus der derzeitigen überschneidung der geschäftlichen Aktivitäten potenzieller Mitgliedsfirmen auf bestimmten europäischen Märkten resultieren", gibt die Gruppe bekannt. Zudem müssten "alle rechtlichen und vertraglichen Probleme, die nach der Entwicklung des neuen Geschäftsmodells und der offiziellen Anfrage von Actebis, der EWG beizuzreten, entstehen, gelöst werden. "Die endgültige Entscheidung über den Zeitpunkt und die Art der Eingliederung von Actebis in die EWG wird zu Beginn des nächsten Jahres erwartet. (bw)

Der Multitasking-Manager Joe Hemani hat derzeit eine Vielzahl von Jobs: Er ist Chairman und Hauptaktionär des englischen Distributors Westcoast, und seit kurzem auch neuer Vorsitzender der Geschäftsführung der Actebis Holding GmbH und wohl baldiger Inhaber der Actebis-Gruppe.In dieser Funktion verliert Hemani keine Zeit, den Wettbewerbern bereits im Vorfeld zu zeigen, wie der Hase läuft. "Wir werden der drittgrößte Distributor in Europa sein. Aber bis Mitte 2004 will ich auf Platz zwei der europäischen Rangliste: Die Pläne dazu habe ich bereits in der Tasche und der Wettbewerb sollte sich fürchten - sehr fürchten", drohte Hemani in einem Interview mit der englischen Fachhandelszeitschrift "Microscope". Zur Zukunft der Actebis-Gruppe will sich der Manager jedoch auch gegenüber dem englischen Fachhandelsjournal nicht auslassen. Es sei noch zu früh, um Details zu kommunizieren, blockt er ab. Lediglich was die Namensgebung betrifft, gesteht er zu, dass der Name Westcoast fallen gelassen werde und die Gruppe - den in 15 Ländern bekannten Namen - Actebis weiterführen werde. Auch die Herstelleraufstellung beider Distributoren (Actebis und Westcoast) bleibe bestehen. "Wir sind sicher, dass wir mit unseren Lieferanten, in den von uns bearbeiteten Regionen, profitabel sein werden", ist der Manager überzeugt.Die Akquisition der Actebis-Gruppe scheint jedoch nicht der letzte Streich des britischen Distributors zu sein: "Es gibt ein Gebiet in Europa, das ebenfalls reif für eine Konsolidierung ist: Und wir haben bereits Pläne, in diese Richtung weiterzugehen", gibt sich Hemani kämpferisch. Genauere Details dieser Pläne will der Manager aber noch nicht bekannt geben. Marktbeobachtern zufolge sei der nordische Distributor Scribone eines der potenziellen Ziele, spekuliert die britische Fachhandelszeitschrift weiter. Mitbewerber beobachten Hemanis Aktionen zwar mit Argusaugen, geben sich jedoch überwiegend gelassen: Meine Oldersma, Managing Director bei Ingram Micro UK, bezweifelt, dass der neue Rivale den zweiten Platz der europäischen Distributoren-Ranglisten erreichen und dabei profitabel sein kann.Nicht nur das Schicksal der Actebis-Gruppe, sondern auch die Zukunft der European Wholesale Group (EWG) ist durch die Westcoast-Einkaufstour ins Wanken geraten. Der Zusammenschluss der vier unabhängigen europäischen Distributoren Also ABC, Esprinet, Copaco und Westcoast sieht der neuen Situation mit gemischten Gefühlen entgegen. Offiziell wird die Akquisition "von allen vier Gründungsmitgliedern als natürliche Entwicklung des EWG-Konzepts begrüßt und akzeptiert." Und die Allianz legt nach: "Westcoast und die anderen drei Mitglieder von EWG haben den gemeinsamen Wunsch, dass Actebis der EWG beitritt." Hinter den Kulissen ist jedoch noch alles unklar. So hänge die Aufnahme von Actebis von verschiedenen Vorbedingungen ab. Zum Beispiel müsse ein neues Geschäftsmodell innerhalb der Gruppe definiert werden. "Dieses muss den neuen Herausforderungen gerecht werden, die aus der derzeitigen überschneidung der geschäftlichen Aktivitäten potenzieller Mitgliedsfirmen auf bestimmten europäischen Märkten resultieren", gibt die Gruppe bekannt. Zudem müssten "alle rechtlichen und vertraglichen Probleme, die nach der Entwicklung des neuen Geschäftsmodells und der offiziellen Anfrage von Actebis, der EWG beizuzreten, entstehen, gelöst werden. "Die endgültige Entscheidung über den Zeitpunkt und die Art der Eingliederung von Actebis in die EWG wird zu Beginn des nächsten Jahres erwartet. (bw)

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