Actebis veranstaltet "Woche der offenen Tür" für Partner

07.09.1998

SOEST: Eine Woche vor den Sommerferien in Nordrhein Westfalen öffnete der Soester Distributor Actebis erstmals die Tore für seine Partner. Ziel der Veranstaltung war es, die Kundenbindung zu intensivieren."Diese Woche hat unsere eigenen Erwartungen übertroffen. Wir haben mit etwa 500 Besuchern gerechnet, und über 700 Fachhändler kamen, um Actebis mal persönlich kennenzulernen" - so begrüßte der neue Vertriebsleiter Karl Hoffmeyer am Freitag, dem letzten Tag einer turbulenten Woche für den ostwestfälischen Distributor, die rund 160 angemeldeten Besucher.

Mit dem Veranstaltungsmotto "Von Blumen und Bienen" wollte Actebis die gegenseitige Abhängigkeit und Befruchtung zwischen dem Großhändler und seinen rund 8.000 Fachhändlern in Deutschland demonstrieren. Die Botschaft scheint ihr Ziel erreicht zu haben: "Für uns bringt die Veranstaltung einen besseren Kontakt zum Lieferanten. Wir können hier mal in Ruhe Probleme wälzen, weil der persönliche Kontakt da ist. Und ich lerne gleichzeitig die Leute bei Actebis kennen, mit denen ich ständig telefoniere. Außerdem kann ich hier auch Tips mit anderen Händlern austauschen", kommentiert Alexander Götz, Vertriebsleiter beim Internet-Provider Geiger GmbH aus Heilbronn, begeistert den Event.

Vor Ort konnten sich die Besucher dann durch das Unternehmen führen lassen und einen Eindruck der Produktionstechniken - zum Beispiel die Fertigung der Hewlett-Packard-PCs -, der Disti-Lagerverwaltung und der Service- und Garantieabteilung mit nach Hause nehmen.

Führung informierte über Distributionslogistik

"Einige Händler haben über unsere Serviceabteilung mit ihren 100 Mitarbeitern gestaunt. Sie hatten sich das Ganze wohl kleiner vorgestellt. Aber anschließend haben sie versichert, nie wieder Produkte ohne Fehlerbeschreibung reinzuschicken - eins unserer größten Probleme in dieser Abteilung", erzählte Frank Risken, Leiter der Actebis-Serviceabteilung, der mit seiner Mannschaft stolze 140.000 Anfragen im Jahr bearbeitet. Ab August will er diese Zahl mit der Einführung einer neuen Servicesoftware noch steigern. Die Durchlaufzeit defekter Produkte soll von zehn bis zwölf Tagen auf nur noch fünf Tage reduziert werden.

"Wir wollten beim Handel ein Gesicht bekommen. Daß sich unsere Partner vorstellen können, wie wir arbeiten und mit wem sie telefonieren - weg vom Massenmarketing hin zum Beziehungsmarketing war die Devise", erläutert Managing Director Michael Launen der S.A.M. GmbH, Spezialgentur für Marketing der Actebis-Gruppe, den Grundgedanken der Veranstaltung. "Wir haben unsere Partner vorher befragt, eine Analyse durchgeführt und dann die Sache auf die Beine gestellt. Die Woche hat sich aus unserer Sicht gelohnt", so Launen weiter.

Ob es sich bei diesem Event um eine einmalige Sache handelt (als Alternative zur diesjährigen Roadshow, die entfällt) oder ob Actebis für nächstes Jahr wieder eine "Woche der offenen Tür" plant, steht jetzt noch nicht fest. Launen: "Wenn unsere Fragebogen-Auswertung ergibt, daß die Actebis-Woche unsere Kunden weiterbringt, dann werden wir auch im nächsten Jahr wieder auf diese Form der Kundeninformation zurückgreifen." Allerdings wolle man dann die Veranstaltung straffen und "näher ans Wochende bringen".

Für die "Fernfahrer" stellte sich das Problem, zwei Tage dem Tagesgeschäft zu entsagen: "Für mich war es wichtig zu sehen, wie sich die technische Seite der Produktion weiterentwickelt hat - zum Beispiel die Assemblierung der HP-Rechner. Die Fahrt von München hat mich aber zwei Tage gekostet", meinte Erwin Nützl, Geschäftsleitungs-mitglied der Seemüller GmbH. Andere nahmen es humorvoll: "Actebis hat seinen Kunden ja eine Übernachtung bezahlt. Für mich als Schwaben war das ein Argument zu kommen", meinte Vertriebsleiter Götz aus Heilbronn selbstironisch. (ch)

Rund 160 Fachhändler hatten sich am Freitag beim Distributor Actebis angemeldet, und viele Fernfahrer nutzten noch eine kostenlose Übernachtung.

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