Adobes Pläne für 2007

08.01.2007
Die Übernahme von Macromedia ist abgeschlossen. Adobes Zentral- und Osteuropa-Chef Fritz Fleischmann wirft einen Blick in die Zukunft.

Von Hans-Jürgen Humbert

Nach der Übernahme von Macromedia stand das Jahr 2006 unter der Prämisse, das technische Know-how von Macromedia in Adobe-Produkte zu integrieren. Das erwies sich als nicht ganz so einfach, denn der Teufel steckt bekanntlich im Detail. "2006 war deshalb für uns alle härter, als wir angenommen haben", sagte Adobes Zentral- und Osteuropa-Chef Fritz Fleischmann im Gespräch mit ChannelPartner. Einen neuen Produkt-Launch habe es deshalb, mit Ausnahme von Acrobat 8, in 2006 nicht gegeben. Im Frühjahr 2007 will Adobe jedoch mit der Creative Suite 3 das erste Produkt mit Macromedia-Technologie auf den Markt bringen.

Trotz der Schwierigkeit mit der Integration kann Adobe auf ein sehr erfolgreiches Geschäftsjahr 2006 zurückblicken. Der Umsatz konnte weltweit von 1,966 Milliarden Dollar in 2005 auf 2,575 Milliarden Dollar gesteigert werden. Das entspricht einem Plus von rund 31 Prozent.

Neue Produkte in 2007

"In Zentraleuropa haben wir insgesamt allerdings die 30-Prozent-Marke nicht ganz geknackt", gibt der Manager zu. Das stärkste Wachstum verzeichnete das Unternehmen in Zentral- und Osteuropa im Enterprise-Segment, wo es gelang, die 30-Prozent-Marke zu überschreiten.

Fleischmann hat sich große Ziele für die Zukunft gesteckt. Bis 2009 will er der größten Region auf Adobes Weltkarte vorstehen. "Das Wachstum in Osteuropa ist hervorragend", behauptet er. Mit neuen Niederlassungen in den einzelnen Ländern will Fleischmann gerade das Enterprise-Segment verstärkt angehen. Und hier hat er gute Chancen, denn auch die Produktpiraterie ist im Osten stark rückläufig, da sie inzwischen auf Regierungsebene bekämpft wird, behauptet der Manager.

Neben der Creative Suite 3, die im Frühjahr 2007 auf den Markt kommen soll, hat Adobe aber noch weitere Projekte in Arbeit. "Wir erobern keine Märkte, sondern wir machen sie erst", sagt Fleischmann. Von der sogenannten "Mad-Technologie" erwartet sich der Manager ein großes Potenzial. "Mad" steht für Mobile and Devices. Dahinter verbergen sich Flash-Applikationen. "Flash ist einfacher im Umgang als Java", so Fleischmann. Und das Schöne daran: Die Applikation läuft auf jedem mobilen Device, egal ob es sich um ein Handy oder einen PDA handelt.

Ebenfalls große Erwartungen setzt der Manager in ein neues Projekt, das bislang nur unter dem Codenamen "Apollo" bekannt ist. Apollo verbindet das Beste aus der PDF-Welt mit Flash. Durch die Darstellung von bewegten Objekten in PDF-Dokumenten sollen sich völlig neue Möglichkeiten der Kommunikation eröffnen.

Microsofts Entscheidung, einen eigenen PDF-Creator in Vista zu integrieren, lässt Fleischmann recht kalt. Jedoch will er das neue Betriebssystem von Microsoft genauestens im Auge behalten. Dabei hat er auch keine Probleme, rechtliche Schritte einzuleiten, falls Vistas PDF-Creator irgendwelche Patente von Adobe verletzen sollte.

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