Erst kürzlich gab Informix bekannt, dass infolge einer Umstrukturierung die fünf Geschäftsbereiche zu zwei Säulen zusammengefasst würden. Darü-ber hinaus entlässt das Unter-nehmen 500 seiner 4.300 Mitar-beiter (siehe Computer-Partner 28/00, Seite 17). Ein Analystenteam der Gartner Group empfindet diese Veränderungen nicht allein wegen der Extrakosten von bis zu 90 Mil-lionen Dollar als sehr bedenklich. Grundsätzlich positiv ist nach Expertenmeinung, dass der neue CEO Peter Gyenes drastisch den Rotstift ansetzt. Auch die klare Trennung zwischen dem Daten-bank-Management-System-Ge-schäftsfeld (DBMS) und dem Lösungsgeschäft wird goutiert. Der Knackpunkt sei jedoch, dass Informix potentielle Kunden irri-tierte, indem das Unternehmen sowohl DBMS-Lösungen als auch DBMS-unabhängige Lösungen an-biete. Unternehmen, die DBMS der Konkurrenz (zum Beispiel Oracle oder IBM) verwenden, werden sich demnach nicht an den Lösungs-bereich von Informix wenden, wenn sie Probleme mit der Imple-mentierung haben.
Gartner glaubt, dass Informix voraussichtlich an der bisherigen Strategie bis zum ersten Quartal 2001 festhält. Dadurch wird aber der damit einhergehende Umsatz-rückgang mit einer Wahrschein-lichkeit von 80 Prozent wei-tergehen. Um dieser Misere zu entgehen, empfiehlt die Gartner Group dem Unternehmen, die beiden Geschäftsbereiche in ge-trennte Unternehmen zu ver-wandeln. Bis zur genauen Klärung der weiteren Schritte sollten potentielle Kunden, die größere DBMS-Einführungen vorhaben, lieber Al-ternativlösungen in Betracht zie- hen. Die Analysten von Gartner raten sogar Neukunden, solange der Umsetzungsfähigkeit von Informix zu misstrauen, bis die beiden Unternehmenszweige klar getrennt sind. (go)
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