Ärgernis der Woche

08.12.1999

"Bei Macrotron herrscht im Moment Chaos hoch drei", beschwert sich Jürgen Engel, Geschäftsführer der Computer- und Kommunikationstechnik Engel Jürgen in Kirchehrenbach. Und der Mann hat allen Grund, sein Leid zu klagen, wie ein Ausschnitt seiner Mängelliste zeigt: Am 28. Mai schickte er Ware zur Garantieabwicklung ein - und bis zum heutigen Tag hat er nicht erfahren, ob die Ware überhaupt angekommen ist. Das Wählen der entsprechenden Servicenummer gab er nach mehr als 50 Versuchen auf, denn an ein Durchkommen war nicht zu denken. Die Kunden, die auf ihre reparierte Ware warten, haben inzwischen juristische Schritte gegen Engels Unternehmen eingeleitet. Wenig erfreulich war auch ein plötzlicher Auslieferungsstopp, weil angeblich Rechnungen nicht bezahlt wurden. Nur handelte es sich hierbei ausschließlich um solche, die Engel bereits wegen Falschlieferung oder falscher Rechnungsstellung bean- standet hatte. Eine telefonische Rücksprache ergab, daß die Beanstandungen gar nicht vermerkt wurden. Des weiteren kam eine georderte Software niemals an, weil die Bestellung bei Macrotron verschollen ist. Die technische Hotline erwies sich als unerreichbar - und für überfällige Nachlieferungen wurden plötzlich zwei Mark Umweltpauschale verrechnet. "Ich kaufe etwa 75 Prozent meiner Produkte bei Macrotron ein, denn die Lieferzeiten waren immer gut und die Leute kulant. Doch sobald was schiefläuft, ist man auf verlorenem Posten. In Zukunft muß ich die Zusammenarbeit auf mehrere Distis verteilen, auch wenn mir dann gute Konditionen flötengehen", lautet das Fazit vom leidgeprüften Engel.

Stellungnahme Macrotron: "Offensichtlich ist Herr Engel von unserer Umstellung der Warenwirtschaft wirklich stark getroffen worden. (...) Wir haben im ersten Monat nach der EDV-Umstellung einige gravierende Probleme mit Dokumentationen unserer Lieferungen gehabt. Mit großer Anstrengung (...) ist es unseren Mitarbeitern im Logistikzentrum gelungen, diese Berge von Arbeit bis heute wieder auf ein Drittel abzubauen. Die Folgen waren all das, was der Kunde hier beschrieben hat. (...) Der hier betroffene Kunde stand allerdings immer nur kurzfristig technisch unter Kreditstopp, alle seine Lieferungen wurden nach Auftragseingang immer manuell freigegeben. All diese Zusammenhänge haben natürlich für den Kunden zu einigen Unannehmlichkeiten gegenüber seinen Kunden geführt. Das bedauern wir außerordentlich und können aber heute bestätigen, daß wir diese Probleme weitestgehend im Griff haben. (...) Daß nun auch noch ein Fax-Auftrag nicht erledigt wurde, weil er bei uns im Hause nicht auffindbar ist, hat, glaube ich, nichts mit der Umstellung zu tun. Wir finden den Auftrag auch heute nicht und müssen deshalb davon ausgehen, daß er nicht eingegangen ist. Last not least die Beschwerde zu der Umweltpauschale (...): Natürlich müssen wir darauf achten, daß keine Pauschalen für Nachlieferungen berechnet werden, aber solche systematischen Fehler wurden immer recht zügig behoben", erklärt Michael Kaack, Vorstandsvorsitzender von Macrotron.

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