Ärgernis der Woche

06.10.1999

"Da werden Sie geholfen!" - dieses fast schon geflügelte Wort der Ex-Peep(s)-Maus Verona Feldbusch sollte sich der Distributor Thücob Elektronic Handel GmbH in Erfurt mal hinter die Ohren schreiben. Denn unverhoffter Dings wollte doch tatsächlich ein Kunde - ein Fahrradhändler - von seinem Service-Vertrag Gebrauch machen und sich ein defektes Laufwerk reparieren lassen. Doch Pustekuchen: Der Erfurter Großhändler hatte vergessen, die Kundendaten an seinen Servicepartner CSG weiterzuleiten, der sich deshalb nicht zuständig fühlte. Thücob erwies sich ebenfalls als gefühllos, denn von kundenfreundlicher Abhilfe konnte keine Rede sein. Unangenehm ist das alles auch für Dieter Koll von der Velodata EDV-System GmbH, denn der hatte seinem Kunden den Service-Vertrag mit Thücob verkauft.Sein Hilfebegehren faxte der Kunde am 7. Mai an Thücob. Drei Tage (!) später erhielt Velodata ein Fax mit falscher 0190er Nummer, an die der Kunde den Servicefall melden sollte. Erst nach mehrmaligem Hin und Her konnte die Meldung an CSG weitergegeben werden. Doch der ersehnte Techniker blieb aus, so daß Velodata zwei Tage später erneut an Thücob und CSG faxte. Letztere teilte mit, der PC wäre ihr nicht gemeldet, und damit könne keine Reparatur erfolgen. Am 14. Mai wandte sich Velodata an die Thücob-Geschäftsleitung mit Bitte um Abhilfe. Fünf Tage später erfuhr Koll vom Kunden, daß dieser angerufen wurde: Weil sein PC nicht unter "Vor-Ort-Service" stehe, müsse er zur Klärung selbst mit CSG telefonieren.

Nachdem der Fahrradhändler sich zunächst selbst ein Ersatzlaufwerk besorgt hatte, ist er am 21. Mai dann doch noch von einem Service-Techniker überrascht worden, 14 Tage nach seinem ersten Hilferuf. Dieter Koll dazu: "Thücob hat sich um nichts gekümmert. Bei den Telefonaten mit CSG war zwischen der Zeilen herauszuhören, daß dies kein Einzelfall ist. Vor drei Jahren ist mir mal was ähnliches passiert. Der Serviceanbieter ging dann bald pleite."

Stellungnahme Thücob: "Im Rahmen eines Systemfehlers sind vor einiger Zeit etwa 50 Kunden nicht ordnungsgemäß weitergeleitet worden. Diese Tatsache ist mit den Kunden einzeln besprochen worden, und inzwischen sind diese PCs gemeldet, so daß ein ordnungsgemäßer Ablauf vonstatten geht", erklärt Unternehmenssprecher Karsten Kuhlmann.

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