Äußerst wechselhaft: mobiles und "klickendes" Laufwerk

02.03.2000
Im Zeitalter digitaler Kameras, Windows-CE-Geräten und MP3-Playern wird der kleine Speicherhunger unterwegs immer größer. Mit dem Paket "Clik Drive plus" auf Basis einer 40-MB-Diskette will Iomega die Brücke zwischen PC und Notebook sowie anderen mobilen Geräten schlagen.

Stabil verpackt im bekannten Iomega-Design, enthält der Verkaufskarton die knapp ein Dutzend Bestandteile des "Clik Drive plus". Neben dem Schnellstartheftchen und der Treiber-CD finden sich das eigentliche Clik-Laufwerk, die auch im Netzbetrieb notwendige Batterie, die Parallelport-Andockstation, die Parallelport-Schnittstelle, das Flash-Speicher-Lesegerät, eine PC-Karte, die PC-Karten-Schnittstelle, ein Netzteil mit Euro-Kabel und eine Clik-Diskette mit Box.

Etwas verwirrend sind die vielen Teile schon, doch ein Blick in das gut bebilderte, mehrsprachige DIN-A5-Heftchen genügt, um die Komponenten entsprechend ihrer Bestimmung sortieren zu können. Auf den vier deutschen Seiten wird grob erklärt, wie die Installation verläuft und welche Komponenten auf welche Art angeschlossen werden müssen. Alles Weitere findet sich auf dem CD-Handbuch. Plug & Play verspricht Iomega nicht, dennoch ist der Einbau der Parallelport-Variante einfach.

Erste Aufgabe: am Parallelport anschließen

Für die Installation empfiehlt es sich, den Rechner auszuschalten, um keine Blockade am Drucker-Port zu verursachen. Zuerst muss die Batterie in das hemdtaschengroße Laufwerk (12 x 7,5 x 3,2 Zentimeter) eingefügt werden. Diese Kombination wird dann in die Andockeinheit in Form einer Handystation eingesetzt. Diese wiederum wird mit dem Parallelport-Adapter verbunden, welcher seinerseits an die PC-Druckerschnittstelle und via Netzteil an die Steckdose angeschlossen werden muss. Dies hört sich komplizierter an, als es ist, doch Modularität bedeutet eben Einschränkung beim Komfort.

Beim Starten des Systems wird das Clik Drive nicht erkannt. Erst nach dem Einlegen der CD geht es los. Ist die Sprache gewählt, kann die Installation beginnen, oder es kann im gut gestalteten HTML-Handbuch geblättert werden. Nach Bestätigung der Lizenzvereinbarung kopieren sich in der Standardeinstellung die notwendigen Treiber und die Tools zum Formatieren, Kopieren und Sichern der Clik-Diskette auf das System. Dabei wird bereits die Funktion des Laufwerks geprüft und ein freier Laufwerksbuchstabe festgelegt.

Mithin steht nach dem notwendigen Neustart ein weiteres Laufwerk mit formatierten 38,3 MB Wechselspeicher zur Verfügung. Dieses lässt sich selbstverständlich auch für das Netzwerk freigeben und steht für einen - allerdings gemächlichen - Datenaustausch zu Diensten. Der eigentliche Datenträger mit sechs Zentimetern Durchmesser und einer Dicke von drei Millimetern ist leicht austauschbar und wird beim Transport durch eine stabile, transparente Kunststoffhülle geschützt. Bedingt durch die Anschlussart, ist das Verbindungskabel zum PC mit knapp einem Meter Länge für stationäre Computer sehr kurz geraten.

Die Variante als Click-Drive-PC-Card-Laufwerk für Typ-II-Slots bei Notebooks funktioniert noch einfacher. Durch die Selbsterkennung im PCMCIA-Slot steht es ohne weitere Treiber zur Verfügung. Wie jedes Wechselmedium lässt es sich per Laufwerksbuchstabe ansprechen. Formatieren, Kopieren und Löschen erfolgen wie gewohnt. Somit ist es gegenüber anderen Wechselmedien extrem einfach, das Clik-Laufwerk bei Bedarf auf verschiedenen Notebooks zu betreiben. Die Stromversorgung erfolgt über den mitgelieferten Akku, der an das Netzteil angeschlossen werden kann, wenn seine Kapazität zur Neige geht. Vom Notebook oder Handheld wird kein wertvoller Strom für das Laufwerk abgezogen.

Auch für Windows CE und Speicherkarten

Doch damit nicht genug. Das Speichertalent kann mit dem beiliegenden Zusatzgerät die Speicherkarten Compact Flash und Smart Media lesen. Da gerade bei hoch auflösenden Bilddateien der Kameraspeicher schnell zu Ende geht, ist dies für Vielfotografierer und Profis eine schnelle und günstigere Lösung als ein Sortiment von Speicherkarten. Dies geht auch unterwegs. Ohne Notebook oder Netzteil zu benötigen, lassen sich die Daten von den Karten auf das Clik-Laufwerk übertragen. Ein Nachteil soll dabei aber nicht verschwiegen werden: Die Daten müssen zuerst auf das Clik-Medium überspielt werden. Erst danach klappt die Übertragung zum PC.

Infos, Programme und das recht gelungene CD-Handbuch sind in Deutsch, die Software CE-Tools für Handhelds mit PCMCIA-Anschluss liegt nur in englischer Sprache vor. Die beiliegende Software lässt neben dem normalen Schnellformat auch ein langsames Formatieren der Diskette mit Oberflächenprüfung zu. Ein Software-Löschschutz kann ebenso wie die Laufwerkszuordnung per Mausklick angewählt werden. Außerdem gibt es noch das kleine Bildprogramm Photoprinter zum Anzeigen und Drucken des Diskinhaltes.

Zwar ist die Iomega-Hotline in Irland beheimatet, was der telefonkostenbewusste Kunde nicht gerne sieht, doch ist man dort freundlich und hilfsbereit. Iomega muss sich aber fragen lassen, warum im Handbuch nicht auf die Service-Nummer 08 00/82 94 46 verwiesen wird. (kew)

<b>Kurzgefasst</b>

"Clik Drive plus" von Iomega ist eine komplett ausgestattete Wechselspeicherlösung, die von der Vielseitigkeit her nichts für das mobile Speichern vermissen lässt. USB und SCSI könnten die Anschlussmöglichkeiten allerdings ergänzen und eventuellen Ärger mit Druckertreibern am Desktop verhindern. Wenn das Laufwerk entsprechend genutzt wird, ist der hohe Preis von 20 Mark pro Speichermedium im Zehnerpack gerechtfertigt. Wer Notebooks, Handhelds oder digitale Kameras vertreibt, sollte ein Clik-Laufwerk im Laden haben.

Anbieter:

Iomega International SA

12, Avenue de Morgines

1213 Petit-Lancy

Tel.: +41 22 87 97-000

Fax: +41 22 87 97-401

www.iomega-europe.com

Preis:

VK: 698 Mark

EK: 532 Mark

Vertrieb/Distributoren:

Actebis, Computer 2000, Dexxon, E&K Data, Ingram Macrotron, Peacock

Wertung:

Gerät/Software: 2

Handbuch: 2

Lieferumfang: 1

Ease-of-Use: 2

Händler-Support: 1-2

CP-Tipp: 2

(Bewertung nach Schulnoten)

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