CUPERTINO: Beim Patienten Apple regt sich Widerstand gegen den Tod durch Siechtum: Schon zum zweiten Mal innerhalb seiner einjährigen Amtszeit krempelt Firmenchef Gilbert Amelio sein Unternehmen um. Schließlich stehen die Next-Manager auf der Matte und müssen mit Pöstchen versorgt werden.Diverse Abteilungen werden zusammengelegt, so daß auch alte Apple-Recken wie Technologiechefin Ellen Hancock und COO Marco Landi Kompetenzen abtreten müssen. Forschung und Entwicklung etwa werden den Newcomern Avie Tevanian (Next) und Jon Rubinstein (Firepower Systems) anvertraut.
Wichtigste Neuerung ist ein Exekutivausschuß, der bestimmen und durchführen soll, was sich bei Apple alles ändern muß, um das Ruder wieder herumzureißen. In diesem Gremium wird auch Steve Wozniak ein gewichtiges Wörtchen mitreden. Amelio hat den Apple-Mitbegründer - ebenso wie kurz zuvor Steve Jobs - wieder als Berater des Vorstands an Bord geholt.
Damit es nicht beim Debattieren bleibt, startet Apple in diesen Tagen eine millionenschwere Marketingkampagne für die neuen Power Books und Power Macs. "Wir sind wieder da - mit den schnellsten Notebooks der Welt". Mit diesem und ähnlichen Motti will sich Apple von der jüngsten Wischiwaschi-Werbung verabschieden und sich in Presse, Rundfunk und Internet wieder als Technologieführer darstellen.
So werden in der Fachpresse jeden Monat für mindestens ein Jahr "technology reports" plaziert, in denen auch die Intel-Konkurrenz technologisch ihr Fett abkriegen soll. (ld)