Aigner: Google Streetview startet in DE wohl nicht 2010 - WAZ

24.05.2010
ESSEN (Dow Jones)--Google Streetview wird in Deutschland in diesem Jahr wohl noch nicht gestartet. Davon geht Bundesverbraucherschutzministerin Ilse Aigner (CSU) aus. Den Zeitungen der WAZ-Gruppe (Dienstagausgaben) sagte sie, es habe bereits eine fünfstellige Zahl von Bürgern Widerspruch gegen die Veröffentlichung von Bildern ihrer Häuser eingelegt - "und jede Woche werden es mehr". Das werde den Start verzögern.

ESSEN (Dow Jones)--Google Streetview wird in Deutschland in diesem Jahr wohl noch nicht gestartet. Davon geht Bundesverbraucherschutzministerin Ilse Aigner (CSU) aus. Den Zeitungen der WAZ-Gruppe (Dienstagausgaben) sagte sie, es habe bereits eine fünfstellige Zahl von Bürgern Widerspruch gegen die Veröffentlichung von Bildern ihrer Häuser eingelegt - "und jede Woche werden es mehr". Das werde den Start verzögern.

"Aufgrund der Welle von Widersprüchen vermute ich, dass der von Google Ende 2010 geplante Start des Projektes wohl verschoben werden muss. Google hat uns zugesichert, vor der Freischaltung von "Streetview" alle Widersprüche umzusetzen und generell auf allen Bildern die Gesichter und KFZ-Kennzeichen unkenntlich zu machen - nach Veröffentlichung auf Wunsch auch die ganze Person", sagte Aigner der "WAZ". Zugleich forderte Aigner eine "lückenlose Aufklärung" von Verstößen durch Google gegen den Datenschutz im Zuge der Erfassung von W-LAN-Netzen in Wohngebieten.

"Uns wurde ausdrücklich versichert, dass bei der Fototour durch Deutschland nur W-LAN Netze lokalisiert würden. Jetzt steht fest: Das Unternehmen hat über unverschlüsselte Heimnetze auch persönliche Daten wie etwa Fragmente von E-Mails aufgefangen." Die Google Inc habe sich zwar entschuldigt, müsse aber dem zuständigen Hamburger Datenschutzbeauftragten nun Zugang zu den betreffenden Daten gewähren, bevor diese dann gelöscht werden müssten.

Mit Blick auf den Missbrauch von Daten griff Aigner auch das Netzwerk Facebook an: "Facebook leistet sich immer wieder ernste Daten-Pannen. Außerdem will Facebook generell Millionen Nutzerprofile an Dritte verkaufen, ohne sich die Erlaubnis dafür einzuholen. Über all diese Probleme werde ich mit den Chefs von Facebook in nächster Zeit sprechen", kündigte die Ministerin an.

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