Singapore Airlines hat angekündigt, alle Sitzplätze des neuen Airbus A380 sowie des neuen Boeing 787 Dreamliner mit einer Linux-PC-Station auszustatten. Das Service ist Teil des KrisWorld-Boardsystems, das alle Passagiere mit Filmen, Musikinhalten und Informationen versorgt. In der aufgerüsteten Version kommt zusätzlich das Linux-Betriebssystem von Red Hat sowie die StarOffice Applikationssuite von Sun Microsystems zum Einsatz, mit dem sich Dateien und Präsentationen an Board bearbeiten lassen. Jeder Sitzplatz verfügt über eine 40-Gigabyte-Festplatte, die sich mit dem zentralen Linux-Server an Board verbindet. Auf diesem Server sind auch alle Musik- und Filmdateien gespeichert.
"Linux im Flugzeug bietet dieselben Vorteile wie in anderen Anwendungsumgebungen auch. Es lässt sich leichter verwalten und ist durch die besseren Kontroll- und Aktualisierungsmöglichkeiten deutlich sicherer als andere Betriebssysteme", so Dirk Kissinger, Senior Manager EMEA Marketing von Red Hat. Das Interesse an Linux wachse im Luftfahrtbereich kontinuierlich. Das zeige etwa die Ablösung von Workstation-Systemen im Tower des Flughafens München, so Kissinger.
Um Dateien im Flugzeug bearbeiten zu können, hat Singapore Airlines alle Sitze mit USB-Ports ausgestattet. Über diesen kann ein Memory-Stick angeschlossen werden. Alternativ kann der Port aber auch für das Anschließen einer eigenen Maus bzw. einer Computertastatur verwendet werden. Keyboards lassen sich zudem direkt im Flugzeug erwerben. Darüber hinaus wurde die Eingabeoberfläche so ummodelliert, dass neben den bekannten Steuerungselementen nun auch ein QWERTY-Tastaturfeld integriert wurde.
Mit der Technologieoffensive will Singapore Airlines das eigene Profil schärfen und sich von seinen Mitbewerbern abheben. Das Angebot soll nicht nur auf die Business- und First-Class-Passagiere begrenzt sein, sondern auch von Economy-Sitzen aus benutzbar sein. Lediglich beim LCD-Display äußert sich der Preisunterschied frappant. Während Economy-Passagiere mit einem 10,6-Zoll-Bildschirm mit einer Auflösung von 1.280x768 Pixel vorlieb nehmen müssen, profitieren die Fluggäste der teureren Kategorien mit 15,4- und 23-Zoll-Bildschirmen. Die Benutzung des Office-Arbeitsplatzes über den Wolken ist kostenlos. Als einziges Manko gilt, dass Singapore Airlines nach dem Einstellen des Connexion-Services von Boeing noch keinen Ersatzanbieter für eine Online-Verbindung gefunden hat. Auf Internet muss bis auf weiteres daher verzichtet werden.
Den Start in das neue Airbus-A380-Zeitalter feiert die Fluglinie mit einer eBay-Versteigerungsaktion von Tickets für den Jungfernflug. Seit heute, Montag, werden die Tickets für den Erstflug am 25. Oktober von Singapur nach Sydney und zurück für einen guten Zweck versteigert. Die Auktion wird noch zwei Wochen lang dauern und umfasst alle Preiskategorien für den A380. (pte/rw)