Akcent: mit blauem Auge davongekommen

22.03.2001
Ihr zu Jahresbeginn in Kraft getretenes neues Beitragsmodell hat die IT-Fachhandelskooperation Akcent viele Mitglieder gekostet. Dennoch sieht Akcent-Chef Frank Garrelts keinen Anlass zur Sorge. Über zwei Außendienstmitarbeiter sollen künftig neue Partner vor Ort akquiriert werden.

Ein neuer Wind weht seit dem 1. Januar bei Akcent: Die Mitglieder werden in Sachen Beiträge ordentlich zur Kasse gebeten - es sei denn, sie realisieren über das zentral regulierte Einkaufssystem ein Volumen von 150.000 Euro und mehr im Jahr. Alle anderen sind entsprechend ihres Einkaufsvolumens mit Jahresbeiträgen in Höhe von 500 bis 1.500 Euro dabei (siehe auch ComputerPartner 33/00, Seite 18).

Exakt 258 Mitglieder konnten sich mit diesem Modell nicht anfreunden und gaben Akcent zum Jahreswechsel den Laufpass. Dadurch reduzierte sich die Zahl der Partner zu Jahresbeginn auf 764. Ende Dezember waren es noch 1.022 gewesen, die im zurückliegenden Jahr ein Einkaufsvolumen von 341 (Vorjahr: 284) Millionen Mark realisierten.

Anfängliche Unruhe hat sich gelegt

Wenngleich ein solcher Aderlass keiner Händlerkooperation gut zu Gesicht steht, so ist Akcent-Chef Frank Garrelts doch noch mit einem blauen Auge davongekommen. Im schlimmsten Fall hätten es seinen Berechnungen zufolge auch an die 400 Abgänge sein können. Und er wäre ein schlechter Marketier, würde er nun nicht gleich mit Erfolgsmeldungen aufwarten: "Trotz der niedrigereren Mitgliederzahl haben wir im Januar den Einkaufsumsatz gegenüber dem des gleichen Vorjahresmonats um knapp 28 Prozent auf 33,2 Millionen Mark gesteigt." Zudem sei die Stimmung unter den Mitgliedern nach anfänglicher Unruhe gut. "Sie honorieren unsere Leis-tungen und wollen ernsthaft mit uns zusammenarbeiten. Das zeigt, dass unser Konzept Hand und Fuß hat."

Mitgliederakquise soll forciert werden

Garrelts lässt aber keinen Zweifel daran, dass er bereits in diesem Jahr wieder auf einen Mitgliederbestand von rund 1.000 kommen möchte. Und das hält er auch für machbar. Zum einen geht er davon aus, dass von den abgesprungenen Fachhändlern "einige in diesem Jahr wieder zurückkommen werden". Zum anderen soll künftig ganz gezielt vor Ort akquiriert werden. "Dafür werden wir zwei Außendienstmitarbeiter einstellen - einen für die Region Norden, einen für den Süden", erklärte der Akcent-Chef gegenüber ComputerPartner. Letzterer sei bereits gefunden und nehme zum 1. April seine Arbeit auf.

Darüber hinaus sollen sich die beiden Außendienstler auch verstärkt um die Partner in ihren Regionen kümmern. "Und das geht auf jeden Fall über die vertriebliche Betreuung hinaus", verspricht Garrelts. "Beide sind betriebswirtschaftlich vorbelastet und werden bei Bedarf auch Hilfestellung in Sachen Bilanzen oder bei Gesprächen mit Bankern leisten können." (bk)

www.akcent.de

ComputerPartner-Meinung:

Mit dem geänderten Beitragsmodell setzt Akcent klar auf umsatzstarke Partner. Auch eine Händlerkooperation ist letztendlich ein Wirtschaftsunternehmen, bei dem die Zahlen stimmen müssen. Daher will Frank Garrelts ja auch in diesem Jahr die Händlerakquise forcieren und wieder auf rund 1.000 (finanzstarke) Partner zum Jahresende kommen. Bei bereits ausgetretenen Akcent-Mitgliedern, von denen Garrelts glaubt, dass einige wieder den Weg zurück finden, wird die Kooperation allerdings fundierte Überzeugungsarbeit leisten müssen. (bk)

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