Akquisitionshungrige Cisco

20.06.2006
Cisco hat den Erwerb der beiden amerikanischen Privatfirmen Metreos Corp. und Audium Corp bekannt gegeben. Metreos bietet Software an, die Entwicklern ermöglicht, Applikationen mit Cisco's "Unified Communications System" zu verbinden; Audium nennt Spracherkennungsanwendungen

Cisco hat den Erwerb der beiden amerikanischen Privatfirmen Metreos Corp. und Audium Corp bekannt gegeben. Metreos bietet Software an, die Entwicklern ermöglicht, Applikationen mit Cisco's "Unified Communications System" zu verbinden. Audium nennt Spracherkennungsanwendungen auf Basis von Voice XML sein Eigen. Mit diesen können Web-basierte Anwendungen durch Sprachfunktionen bereichert werden. Die beiden Zukäufe für 28 Millionen respektive 19,8 Millionen Dollar sollen bis zum 29. Juli 2006 abgeschlossen sein, sagte Cisco.

Der Erwerb der 2001 gegründeten, 19 Mitarbeiter zählenden Metreos, deren Software unter anderem bei SAP im Einsatz ist, ist deshalb interessant, da mit dieser Middleware-Software Firmen-Applikationen an Cisco´s Plattform angebunden werden können. Die Middleware-Schnittstelle des Unternehmens ermöglicht dies Entwicklern auch ohne spezielle Kenntnisse der Kommunikations-Software, erläutert IDC-Analyst Abner Germanow. Die solchermaßen möglichen Zeit- und Kostenersparnisse seien für Unternehmen signifikant.

Auch der Kauf von der 26 Mitarbeiter zählenden Audium und seiner Sprach-Entwicklerplattform "Studio 5" erscheint plausibel. Denn mit ihr können beispielsweise CRM-Anwendungen auf dem Desktop eines Verkäufers mit Sprach-Funktionen bereichert werden. Weitere Sprachfunktionen sind ebenso denkbar: Sie reichen von Videokonferenzen am Desktop über spachangereichertes Text-Messaging bis hin zu firmenweiter Zusammenarbeit.

In jedem Fall werden Cisco-Konkurrenten wie Alcatel, Nortel oder Avaya sich ebenfalls nach ähnlichen Firmen umsehen, meinte Germanows.

Cisco selbst erklärte, die beiden Akquisitionen würden den weiten Bereich der Enterprise-Applikationen dem "Unified Communications System" öffnen. Diese hatte der Netzwerk-Riese im März dieses Jahres vorgestellt. Eigenen Angaben zufolge unterstützt diese Plattform nicht nur das Konzept "Service Oriented Network Architecture" (SONA), sondern ermöglicht Kunden, so Cisco, "ihr Kommunikationssystem - Sprach-, Video- und IP-Kommunikations-Produkte - in ihre IT-Infrastruktur zu integrieren und dadurch eine einzige, unternehmensweite Kommunikationsplattform zu schaffen". (wl)

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