Aladdin: virtuelle Appliance mit Applikations- und Spam-Filter

21.08.2003
Unerwünschte E-Mails nehmen stetig zu. Hier öffnet sich Wiederverkäufernvon Anti-Spam-Software und Applikationsfiltern ein neues Geschäftsfeld.

Etwa drei Milliarden Dollar Schaden werden in diesem Jahr Spam-Botschaften allein in Europa verursachen, schätzt das Marktforschungsunternehmen Ferris Research. Diese Kosten resultieren aus Produktivitätsverlusten, unnötiger Nutzung von IT-Ressourcen und der Inanspruchnahme von professioneller Hilfe beim Beseitigen der E-Mails.

Mittlerweile offeriert der Markt vernünftige Lösungen, die diese E-Mail-Fluten bewältigen können, so zum Beispiel Aladdins-Software "E-Safe 4". Sie wird in Form einer so genannten "Virtuellen Appliance" ausgeliefert. Dabei handelt es sich um eine bootbare CD, auf der sich die eigentliche Software befindet: E-Safe Gateway und E-Safe Mail, die beide auf einer speziellen Version des Linux-Betriebssystems arbeiten und mit einer webbasierenden Benutzeroberfläche ausgestattet sind. Deshalb lässt sich die Lösung auf verschiedenen Hardwareplattformen installieren. Außerdem existieren bereits Partnerlösungen mit Cisco (Avvid), Checkpoint (Opsec), Hewlett-Packard (Proliant) und IBM (X-Series). Zusätzlich läuft die E-Safe-Software bereits auf den Security-Appliances von Celestix und Radware.

In HTTP getunnelte Anwendungen werden erkannt

Laut Anbieter vermag die Software maximal 25 Mbit/s Webverkehr zu überwachen. Mit Hilfe der eigenen "Applifilter"-Technologie können Systemadministratoren die Verwendung von nicht zugelassenen Protokollen unterbinden. So erkennt und unterbricht die Software zum Beispiel den Download von Musik- oder Videodateien über Tauschbörsen wie Kazaa oder Morpheus. Auch Instant-Messaging-Agenten wie AIM oder ICQ können an ihrer Arbeit gehindert werden. Ferner behauptet Aladdin, Angriffe auf Server wie Code Red oder Slammer zu unterbinden.

Durch die Zusammenarbeit mit dem Content-Security-Anbieter Cobion kann Aladdin nun auch auf dessen Anti-Spam-Technologie zurückgreifen. So sind in E-Safe Funktionen eingebaut, die unerwünschte elektronische Botschaften gar nicht erst zum Empfänger gelangen lassen. Dabei nutzt die Software die Daten von mehreren tausend virtuellen Postfächern und setzt Agenten ein, die ständig das Internet nach Spam-Mail-Versendern durchforsten, um die eigenen Datenbanken mit neu hinzukommenden unerwünschten Absendern zu füttern.

Aber auch wenn eine Mail mal nicht anhand ihres Absenders oder der Betreff-Zeile als Spam erkannt werden sollte, vermag E-Safe die digitale Botschaft noch genauer zu untersuchen. Taucht dort das Wort porn(o) auf (auch mit einer Null statt dem Buchstaben O) geschrieben, wird diese Mail je nach Unternehmensrichtlinie (policy) abgeblockt. Verdächtig erscheinen der Aladdin-Software ferner E-Mails, die mehr als zwei Farben in ihren Schriften verwenden oder gar nur als reines JPG-Bild verschickt werden. Hier arbeiten die Spezialisten aus Israel bereits an OCR-Technologien (Optical Character Recognition), mit deren Hilfe auch reine bildbasierende E-Mails nach unerlaubten Inhalten durchsucht werden.

E-Safe gibt es entweder als reinen Applikationsfilter (Gateway) für 3.168 Euro (50 Einzelarbeitsplätze) oder als Spam-Abwehrbollwerk (Mail) für genauso viele Anwender, hier betragen die Lizenzosten 2.534 Euro. Ein E-Safe-Paket aus beiden Modulen kostet 3.960 Euro, dieses Angebot gilt ebenfalls für 50 Clients.

www.aladdin.de

www.celestix.com

www.cobion.de

www.esafe.com

www.ferris.com/offer/spam.html

ComputerPartner-Meinung

Kontrolle des Web- und E-Mail-Verkehrs zu bezahlbaren Preisen und bei vertretbarem Installations- und Administrationsaufwand - genau dies offeriert E-Safe 4. Wer sich auch noch einen dezidierten Server am Gateway zu seinem Netzwerk sparen möchte, kann auf die Appliance von Celestix zurückgreifen, da ist die Software von Aladdin bereits vorinstalliert. (rw)

Zur Startseite